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Pleite noch abzuwenden? 18.07.2017 17:53:18

Massive Probleme bei Faraday: Tesla-Konkurrent holt sich Hilfe aus Deutschland

Die Negativnachrichten rund um den chinesischen Elektroautokonzern Faraday Future reißen nicht ab. Nachdem das Unternehmen kürzlich sein Prestigeobjekt, den Bau einer Milliardenfabrik in Nevada, gestoppt hat, sorgen sich Investoren und Zulieferer zunehmend um die Zahlungsfähigkeit des Konzerns. Schließlich machen Gerüchte um akute Zahlungsschwierigkeiten nicht erst seit kurzem die Runde: Spätestens seit ein chinesisches Gericht die Assets des Großinvestors Jia Yueting eingefroren hatte, wurde die desaströse Finanzlage offensichtlich. Doch nun suchen sich die Chinesen offenbar Hilfe in Deutschland.

Deutscher soll Faraday-Konzern retten

Wie das "Manager Magazin" unter Berufung auf Industriekreise berichtet, gilt der frühere BMW-Spitzenmanager Ulrich Kranz als Wunschkandidat von Faraday Future für den Posten des Technikchefs. Der Deutsche hatte bei dem bayerischen Autobauer unter anderem die Entwicklung der Modelle BMW i3 und i8 verantwortet und bringt daher die entsprechende Expertise mit. Bei Faraday würde er auf einen alten Kollegen treffen, denn auch Stefan Krause, Finanzvorstand bei den Chinesen, kommt ursprünglich von BMW.

Doch kann Kranz den Untergang des als Tesla-Konkurrenten angetretenen Unternehmens noch verhindern? Ein vielversprechendes Produkt haben die Chinesen am Start: Auf der Computermesse CES in Las Vegas hatte das Startup mit der Präsentation seines ersten produktionsnahen Serienfahrzeuges viele Blicke auf sich gezogen. Denn der Elektrosportwaren FF 91 war als Direktangriff auf den großen Konkurrenten Tesla und seine Model S und X-Varianten gedacht. Mit einer geplanten Akkureichweite von 700 Kilometern und beeindruckenden 1.065 PS hätte Tesla tatsächlich ernsthafte Konkurrenz bekommen.

Produktionsstart unklar

Doch mit dem Baustopp für die geplante Milliardenfabrik wackelt der für 2018 geplante Produktionsstart. Sollte Faraday nicht bald einen neuen geeigneten Produktionsstandort finden, ist der Zeitplan wohl unmöglich zu halten. Doch möglicherweise kommen von Faraday in diesem Zusammenhang ermutigende Signale. Wie das "Manager Magazin" berichtet, haben die Chinesen offenbar ein Autowerk in Kalifornien im Auge, das für die Produktion des FF 91 nun angemietet werden soll. Sollte dieser Plan aufgeben, wäre Faraday wieder im Rennen, denn eine bereits bestehende Infrastruktur könnte möglicherweise sogar dafür sorgen, dass die angestrebte Produktionszahl schneller als erwartet erreicht werden könnte.
Klappt der Deal nicht, kann wohl auch ein voraussichtlich hochbezahlter Manager aus Deutschland keine Rettung bringen.

Redaktion finanzen.at

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