Pleite der Hanjin-Reederei könnte deutsches Weihnachtsgeschäft mit Elektronik beeinflussen

   Von Archibald Preuschat

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Insolvenz der südkoreanischen Reederei Hanjin könnte dem deutschen Einzelhandel im bevorstehenden Weihnachtsgeschäft Schwierigkeiten bereiten. Großkunden von Hanjin waren auch die südkoreanischen Elektronikhersteller Samsung und LG.

   Ob der Nachschub für das Weihnachtsgeschäft tatsächlich gefährdet ist, wird von den beiden Unternehmen unterschiedlich bewertet. "Im Sinne unserer Endkunden und Handelspartner ergreifen wir geeignete Maßnahmen, um die Auswirkungen zu minimieren," hieß es seitens Samsung in Deutschland. LG sieht das Weihnachtsgeschäft indes nicht in Gefahr. Die Pleite der Reederei "stellt LG keineswegs vor unüberwindliche Herausforderungen. Wir ordnen den Vorgang eher als Unannehmlichkeit ein, denn als Problem", so Martin Winkler, Chief Operating Officer der LG Electronics Deutschland auf Nachfrage. Er geht davon aus, dass sowohl Konsumenten als auch Handelspartner in der kommenden heißen Phase des Geschäftsjahres uneingeschränkten Zugriff auf das komplette deutsche Produktportfolio von LG haben werden.

   Derzeit befinden sich noch etwa 80 Schiffe der Hanjin-Reederei auf See. Ungeklärt ist, wie Kunden Zugriff auf die Waren bekommen, die die Schiffe geladen haben. Die südkoreanische Reederei, die vergangenen Monat Insolvenz beantragt hatte, ist der siebtgrößte Betreiber von Containerschiffen weltweit. Sie wickelte bislang weltweit drei Prozent der Container- Transporte ab. Im Verkehr zwischen Asien und Europa waren es sogar 10 Prozent der gesamten Container-Transporte.

   Die mehrheitlich zur METRO AG gehörende Media-Saturn-Holding, die in Deutschland die Elektronik-Fachmarkt-Ketten Media-Markt und Saturn betreibt, sieht ebenfalls keine negativen Auswirkungen auf ihr Geschäft oder auf die Verfügbarkeit von Produkten, sagte eine Sprecherin auf Nachfrage. Dies hätten Gespräche mit durch die Hanjin-Insolvenz betroffenen Lieferanten ergeben.

   Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com

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   September 14, 2016 07:33 ET (11:33 GMT)

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