Drittel weniger verdient 29.10.2014 10:31:48

Pilotenstreik trifft Air France-KLM schwer

Im wichtigsten Geschäftsquartal bis Ende September verdiente die Konkurrentin der Lufthansa 100 Millionen Euro und damit knapp ein Drittel weniger als ein Jahr zuvor, wie das französisch-niederländische Unternehmen am Mittwoch in Paris mitteilte. Der operative Gewinn brach sogar um mehr als die Hälfte ein. Für den Rest des Jahres erwartet Finanzchef Pierre-François Riolacci weiteren Gegenwind und kündigte einen verschärften Sparkurs an.

Der Streik der französischen Piloten im September kostete Air France-KLM 330 Millionen Euro. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um knapp sieben Prozent auf 6,7 Milliarden Euro, der operative Gewinn brach um 61 Prozent auf 247 Millionen Euro ein.

Weil die Kunden infolge des Ausstands zögerlicher buchten, rechnet das Management im Gesamtjahr mit weiteren Belastungen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll die bereits im Sommer auf 2,2 bis 2,3 Milliarden Euro gekappte Zielmarke um eine halbe Milliarde verfehlen. Die schwierige Geschäftslage und ein erwarteter Trend zur Last-Minute-Buchung werde das Unternehmen im vierten Quartal treffen, sagte Riolacci.

Mit dem Streik zwangen die Piloten das Management, die Wachstumspläne für den konzerneigenen Billigflieger Transavia zu begraben. Mit der Strategie, die auch niedrigere Gehälter für die Mitarbeiter bedeutet hätte, wollte die Konzernspitze der Konkurrenz von Billigfliegern wie Ryanair und Easyjet begegnen. Riolacci will nun die Investitionen auf den Prüfstand stellen und die Kosten im Konzern schneller senken, nannte jedoch keine Details.

Allerdings denkt das Management darüber nach, ob es statt der bestellten weiteren zwei doppelstöckigen Airbus A380 lieber Exemplare des neuen, kleineren Langstreckenfliegers A350 abnimmt. Der Kaufvertrag lasse einen solchen Wechsel zu, sagte Riolacci.

/stw/stb/fbr

PARIS (dpa-AFX)

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