Nachfrage weiterhin gut |
02.08.2018 10:25:44
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Pfeiffer Vacuum-Aktie rutscht ab: Pfeiffer Vacuum enttäuscht bei der Marge
Die Anleger zeigten sich beunruhigt: Im frühen Handel fiel der Kurs um mehr als 7 Prozent auf den tiefsten Stand seit Mai. Commerzbank-Analyst Adrian Pehl lobte zwar Auftragseingänge und Umsatz, zeigte sich aber enttäuscht von der Marge.
"Die jüngsten Marktdaten der Halbleiterindustrie und zeitliche Verschiebungen der Kapazitätserweiterungen seitens unserer Kunden relativieren die Rekordwerte vom Beginn des Jahres", erklärte Vorstandschef Eric Taberlet. "Dennoch sind wir überzeugt, die Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen."
Das Management rechnet mit einem Anstieg des Jahresumsatzes von zuletzt 587 Millionen Euro auf 640 bis 660 Millionen Euro. Die operative Marge soll 2018 von 12,2 Prozent im Vorjahr auf 14 bis 16 Prozent zulegen.
Im zweiten Quartal lag die Marge jedoch bei gerade einmal 12,1 Prozent, während Pfeiffer Vacuum im ersten Quartal satte 16,1 Prozent erreicht und damit sogar den Zielwert fürs Gesamtjahr übertroffen hatte. Das Unternehmen begründete den Durchhänger im Wesentlichen mit einem ungünstigeren Produkt- und Kundenmix sowie weniger Produktionstagen aufgrund von Feiertagen und Urlaub. Spezifischer wurde das Unternehmen auch auf Nachfrage zunächst nicht.
Im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres konnte Pfeiffer Vacuum aber durchweg besser abschneiden: Der Umsatz stieg um 21 Prozent auf 167,8 Millionen Euro. Alle Marktsegmente, Regionen und Produktgruppen hätten dazu beigetragen, hieß es im Geschäftsbericht. Besonders stark seien die Zuwächse in Nordamerika und Asien gewesen. Asien, insbesondere Südkorea, ist der wichtigste Auslandsmarkt für Pfeiffer Vacuum.
Der Betriebsgewinn verbesserte sich um 46 Prozent auf 20,3 Millionen Euro. Unterm Strich stand ein Gewinn von 14,6 Millionen Euro und damit mehr als eineinhalb Mal so viel wie vor einem Jahr.
Pfeiffer Vacuum ist Spezialist für Vakuumpumpen, Mess- und Analysegeräte. Das Unternehmen aus dem hessischen Aßlar hatte im vergangenen Jahr durch einen Machtkampf Schlagzeilen gemacht: Der familiengeführte Rivale Busch aus Baden-Württemberg hatte versucht, Pfeiffer Vacuum zu übernehmen und stieg am Ende zum einflussreichsten Aktionär auf. Die Führungsriege wurde ausgewechselt. Nach letztem Stand kommt Busch bei Pfeiffer Vacuum auf einen Anteil von rund 39 Prozent.
Eine im zweiten Quartal enttäuschende Marge treibt die Aktionäre von Pfeiffer Vacuum am Donnerstag in Scharen in die Flucht. Die Papiere des Herstellers von Vakuumpumpen sackten im TecDAX zuletzt um 8 Prozent auf 125,60 Euro ab. Ihren Kurssprung von Anfang Mai nach den damals als exzellent gewerteten Erstquartalszahlen egalisierten sie nun mit einem Schlag wieder. Im Tief bedeuteten 122,90 Euro den tiefsten Stand seit Ende April.
Laut Analyst Adrian Pehl von der Commerzbank blieben die Bruttomarge und damit auch das operative Ergebnis im zweiten Quartal hinter den Erwartungen zurück. Cengiz Sen vom Analysehaus Equinet sah dies ähnlich, hob aber auch verlangsamte Auftragseingänge im wichtigen Geschäft mit der Halbleiterindustrie negativ hervor. Wegen befürchteter Investitionskürzungen glaubt er in dem Geschäftsbereich an vorerst schwierige Quartale.
/das/tav/fba/jha/tih
ASSLAR (dpa-AFX)
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