Nach Leighton folgt Hochtief 25.03.2013 12:15:32

Personalkarussell bei Hochtief dreht sich weiter

Nachdem am Freitag drei Mitglieder des Verwaltungsrats der australischen Tochter Leighton zurückgetreten sind, sollen nun laut Medienbericht auch bei Hochtief weitere Spitzenmanager ihre Posten aufgeben. Die Konzerntochter Hochtief Solutions verliere zwei ihrer verbliebenen drei Vorstände, berichtet die "Wirtschaftswoche". Dabei solle es sich um Wolfgang Homey und Ullrich Reinke handeln. Ein Hochtief-Sprecher wollte dies auf Anfrage nicht kommentieren. Die Aktie erholte sich am Montag von starken Verlusten vom Freitag. Die Papiere legten um rund 3,3 Prozent zu.

    Seit der Mehrheitsübernahme durch ACS im Sommer 2011 wurde bereits der komplette Hochtief-Vorstand ausgetauscht. Auch im Europageschäft verließen etliche Topmanager das Unternehmen. Erst Anfang Februar hatte Solutions-Vorstandssprecher Bernd Romanski nach nur knapp zwei Monaten im Amt den Sessel geräumt. Der nun angeblich vor dem Aus stehende Hochtief-Solutions-Manager Homey war im November 2011 als Vorstand zu der Hochtief-Tochter gekommen. Sein Kollege Reinke war vor rund einem Jahr aufgerückt. Dritter im Vorstand ist Nikolaus Graf von Matuschka, seit Mitte Februar Chef der Solutions-Servicesparte. Hochtief-Solutions beschäftigt bei einem Umsatz von rund 4 Milliarden Euro rund 15.000 Mitarbeiter, davon rund 10.000 in Deutschland. Zu der Sparte gehört auch die von Hochtief auf die Verkaufsliste gesetzte Immobilientochter Aurelis. Auch das Solutions-Servicegeschäft soll veräußert werden.

    In Australien wurde bereits für den am Freitag zurückgetretenen Leighton-Verwaltungsratschef Stephen Johns ein Nachfolger gewählt. Der 72-jährige Robert Humphris rücke im Verwaltungsrat der australischen Hochtief-Tochter auf den Chefsessel, teilte Hochtief mit. Seine Stellvertreterin werde Paula Dwyer. Sie leite eine Findungskommission, um für die freien Positionen im Verwaltungsrat geeignete Kandidaten zu finden.

    Johns hatte am Freitag überraschend das Handtuch geworfen, weil er den Zusagen des Essener Baukonzerns über die Unabhängigkeit Leightons nicht traute. Johns griff dabei in einem im Internet veröffentlichten Brief den neuen Hochtief-Chef Marcelino Fernandez Verdes scharf an. Fernandez Verdes wurde von der Hochtief-Mutter ACS entsandt und gilt als enger Vertrauter von ACS-Chef Florentino Perez, der auch Präsident des berühmten Fußballvereins Real Madrid ist. Mit Johns gingen zwei weitere Verwaltungsratsmitglieder.

    Hochtief wies die Vorwürfe zurück und zeigte sich über das Vorgehen verwundert. Allerdings warfen die Essener einigen Mitgliedern des Verwaltungsrates vor, ihre Rechte als Mehrheitsaktionär einschränken zu wollen. Der neue Verwaltungsratschef Humphris hingegen bekräftigte Hochtiefs Zusagen am Montag. In dem Gremium sollen neben dem unabhängigen Vorsitzenden fünf weitere ungebundene Mitglieder sowie vier Vertreter von Hochtief und zwei des Leighton-Managements sitzen.  

    Leighton gilt als Ertragsperle im Hochtief-Konzern und hatte 2012 rund 362 Millionen Euro Gewinn gemacht. Damit trug das Unternehmen maßgeblich zu den 158 Millionen Euro Überschuss von Hochtief bei. Die Konzernmutter ACS hatte im vergangenen Jahr mehr als 1,9 Milliarden Euro Verlust eingefahren und will vor allem ihren Schuldenberg abbauen.

/mne/mmb/fbr

ESSEN (dpa-AFX)

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