Neuausrichtung angekündigt |
07.11.2018 17:41:00
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OSRAM überrascht positiv mit Quartalszahlen und Aktienrückkauf - Aktie dennoch rot
Das bereinigte EBITDA fiel zwar um 8 Prozent auf 147 Millionen Euro, doch auch hier hatten die Analysten mit 128 Millionen Euro deutlich weniger erwartet. Nach Steuern fiel zwar ein Verlust von 5 Millionen Euro an, nach einem Gewinn von 40 Millionen vor Jahresfrist. Die Experten hatten den Verlust aber fünfmal so hoch taxiert.
Trotz erheblicher makroökonomischer Herausforderungen, eines schwierigen Marktumfelds im Automobilbereich und Projektverschiebungen einiger Kunden habe OSRAM im gesamten Geschäftsjahr den Umsatz um knapp 2 Prozent steigern und eine ordentliche Marge erzielen können, sagte Unternehmenschef Olaf Berlien.
OSRAM kündigte ein weiteres Rückkaufprogramm für eigene Aktien im Volumen von bis zu 400 Millionen Euro an und will die bereits in der Vergangenheit zurückgekauften Aktien einziehen. Zudem solle eine unveränderte Dividende von 1,11 Euro für das abgelaufene Geschäftsjahr gezahlt werden, deutlich mehr als erwartet.
Der Konzern will sich künftig noch stärker auf Photonik und damit optische Technologien über Beleuchtung hinaus fokussieren. Der Vorstand hat entsprechend eine Neuausrichtung seiner Geschäftsbereiche beschlossen, die nun den Schwerpunkt auf optische Halbleiter, Automobil und digitale Anwendungen legen. Mit dieser fokussierten Aufstellung will OSRAM stärker an seine Märkte heranrücken und das Portfolio besser ausbalancieren.
Der Konzern gibt sich dazu eine neue Struktur: Der Bereich Automotive soll die Autoindustrie in der Erstausrüstung und im Aftermarket-Geschäft beliefern, die Sparte Digital soll intelligente digitale Lichtmanagementsysteme sowie Cloud- und IoT-Lösungen umfassen. Die Verkaufsprozesse für das Leuchtengeschäft (Siteco) und das US-Servicegeschäft würden unterdessen gut voranschreiten. Das Segment Opto Semiconductors bleibe das technologische Rückgrat von OSRAM.
Für 2019 kündigte OSRAM an, eine stabile bis moderat wachsende Umsatzentwicklung (0 bis 3 Prozent) auf vergleichbarer Basis zu erwarten, nach 2 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr. Die um Sondereffekte bereinigte EBITDA-Marge sollte zwischen 12 und 14 Prozent liegen, nach 14,7 Prozent im abgelaufenen Jahr. Zudem wird ein positiver Free Cash Flow im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich erwartet. Diese Prognose bezieht sich auf die bisherige Konzernaufstellung in den drei Berichtsbereichen aus dem vergangen Geschäftsjahr ohne Portfolioeffekte wie etwa dem angestrebten Verkauf des Leuchten- und des US-Service-Geschäfts und ohne die Effekte aus der Neuorganisation.
Anleger zeigten sich im XETRA-Handel dennoch verkaufsfreudig: Die Aktie gab zum Handelsschluss 3,07 Prozent auf 34,69 Euro ab. FRANKFURT (Dow Jones)
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