Wegen höherer Sonderkosten 27.04.2016 12:47:41

Osram steigert Gewinn nur leicht

In den kommenden Wochen erwarte man bindende Gebote für die Sparte, die derzeit ausgegliedert wird, sagte Osram-Chef Olaf Berlien am Mittwoch in einer Telefon-Konferenz. Unter den Bietern seien sowohl Finanzinvestoren als auch strategische Investoren aus Asien, aber auch aus anderen Regionen.

Osram kämpft seit langem mit dem Wandel auf dem Lichtmarkt, weg von der Glühbirne und hin zur LED-Technik. Deshalb hatte Berlien die Auslagerung des traditionellen Geschäfts mit Lampen - darunter Energiespar- und Halogenlampen, aber auch LED-Lampen - in eine eigenständige Tochter auf den Weg gebracht. Neben einem Verkauf sind auch Joint Ventures mit Partnern sowie eine Abspaltung des Geschäfts über die Börse als Optionen für die Sparte im Gespräch.

Die neue Chip-Fabrik in Malaysia soll ab Herbst kommenden Jahres den Betrieb aufnehmen, danach solle dann geschaut werden, wie es mit dem Ausbau weitergeht, sagte Berlien. Die Pläne für den Bau der Fabrik für rund eine Milliarde Euro hatten beim Großaktionär Siemens für Kritik gesorgt. Berlien sieht das Unternehmen mit seiner Strategie aber auf dem richtigen Weg. Mit der Chip-Fabrik wolle man vom stark wachsenden Markt für die LED-Allgemeinbeleuchtung profitieren, erklärte der Osram-Chef.

Das gut laufende Tagesgeschäft hat das Unternehmen wegen hoher Umbaukosten im zweiten Quartal des Geschäftsjahres (30. September) nur knapp in höhere Gewinne ummünzen können. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum stieg der Überschuss um knapp 3 Prozent auf 80 Millionen Euro.

Weil sich die Sonderkosten unter anderem wegen der Abspaltung des angestammten Lampengeschäfts auf rund 55 Millionen Euro verdoppelten, ging das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) um fast 5 Prozent auf 119 Millionen Euro zurück. Bereinigt um Sonderkosten stieg die operative Gewinnmarge jedoch auf 12,2 Prozent - den besten Wert seit über 5 Jahren, betonte Berlien. Der bessere Produktmix solle auch in den kommenden Quartalen bestehen bleiben, auch wenn das zweite Halbjahr für Osram traditionell etwas schwächer ausfalle.

Bereits vor gut einer Woche hatte die ehemalige Siemens-Tochter mitgeteilt, dass der Umsatz von Januar bis Ende März getrieben von guten Geschäften mit der Autoindustrie um knapp 2 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro geklettert ist. Daraufhin hatte der im MDAX notierte Konzern auch die Messlatte höher gelegt und rechnet im Gesamtjahr bei der bereinigten operativen Marge nun mit mehr als 10 Prozent. Der Umsatz soll zudem zulegen./csc/men/DP/men

MÜNCHEN (dpa-AFX)

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