"Spürbare Verunsicherung" 28.06.2018 17:58:41

OSRAM-Aktie bricht ein: OSRAM kappt Prognose - Schlechte Nachrichten reißen nicht ab

OSRAM-Aktie bricht ein: OSRAM kappt Prognose - Schlechte Nachrichten reißen nicht ab

Der MDAX-Wert sackte bis auf 32,50 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit dreieinhalb Jahren ab. Zum Handelsschluss stand ein Minus von 21,67 Prozent auf 32,90 Punkte auf der Kurstafel.

Seit dem Rekordhoch Anfang Januar bei 79,58 Euro hat sich der Wert der Papiere inzwischen mehr als halbiert. Damit ist OSRAM der größte Verlierer aller 50 MDAX-Titel. Fast 5 Milliarden Euro Börsenwert sind dahin.

Schon Ende April hatte der Lichttechnik-Spezialist bei seinen Zielen zurückrudern müssen. Damals waren die Aktien um mehr als 17 Prozent eingebrochen. Anschließend hatten sie sich um die Marke von 50 Euro stabilisiert, rutschten mit dem Gesamtmarkt zuletzt aber wieder ab.

Nach der abermaligen Gewinnwarnung geht das Management im fortgeführten Geschäft nun nur noch von einem vergleichbaren Umsatzwachstum von 1 bis 3 Prozent aus. Bisher waren 3 bis 5 Prozent angestrebt worden. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll nur noch zwischen 570 und 600 Millionen Euro liegen. Die bislang geplanten rund 640 Millionen Euro sind damit Makulatur. OSRAM will zudem die mittelfristigen Ziele unter die Lupe nehmen. Die Ergebnisse sollen bis Herbst bekannt gegeben werden. Vor diesem Hintergrund halten Marktexperten weitere negative Überraschungen für möglich.

Einige Analysten hatten bereits in den vergangenen Tagen und Wochen auf ein schwieriges Marktumfeld verwiesen. Analystin Charlotte Friedrichs von der Berenberg Bank hatte in einem Kommentar am Vortag vor Risiken durch den schwächelnden Automobilsektor gewarnt. Hinzu komme der Kostendruck der Autohersteller, der an die Zulieferer weitergegeben werde. OSRAM habe erst jüngst von Anzeichen eines härter werdenden Wettbewerbs gesprochen.

Analyst Stefan Maichl von der Landesbank Baden-Württemberg strich sein Kursziel von 62 auf 40 Euro zusammen. Er beließ es aber beim Kaufvotum, da der Kursverfall übertrieben erscheine und vor allem aus dem Vertrauensverlust der Investoren resultiere.

Dass die Probleme nicht OSRAM allein betreffen, zeigte sich beim Konkurrenten ZUMTOBEL. Die Papiere des Leuchtenherstellers sackten am Donnerstag nach der Vorlage enttäuschender Jahreszahlen in Wien um fast 15 Prozent ab. Damit waren sie der mit Abstand schwächste Wert im Börsenindex ATX.

Die Hiobsbotschaften belasteten auch etliche Autozulieferer-Werte. So verloren die Papiere von HELLA, LEONI und Schaeffler kräftig./mf/mis/bek/jha/mis/he

FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquelle: OSRAM,Osram,AR Pictures / Shutterstock.com

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