ThyssenKrupp-Aktie trotz roter Zahlen gefragt

ThyssenKrupp glänzte nach Ansicht vieler Börsianer im vergangenen ersten Geschäftsquartal beim Auftragseingang und auch dem bereinigten operativen Ergebnis (Ebit). Die Markterwartung wurde übertroffen. Dagegen fiel der Umsatz deutlich schwächer als erwartet aus. Dass trotz deutlicher operativer Verbesserungen unter dem Strich wieder ein Konzernverlust anfiel, war von Analysten aber prognostiziert worden.

ANALYST LOBT GUTEN JAHRESAUFTAKT UND AUSBLICK

Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel reagierte positiv. Der Industriekonzern habe einen starken Auftakt in das laufende Geschäftsjahr gehabt und einen guten Ausblick auf das zweite Quartal gegeben, schrieb er in einem Kommentar. Positiv habe etwa der Spezial- und Großanlagenbau (Industrial Solutions) abgeschnitten. Auch das Geschäft in Amerika sei besser gelaufen als befürchtet. Noch wichtiger ist für ihn allerdings die Prognose. Der Ausblick verspreche eine stabile Entwicklung in den Sparten auch im zweiten Quartal. Der Analyst rät daher weiterhin zum Kauf der Aktie.

Die DZ Bank empfiehlt dagegen die Papiere weiter zum Verkauf und sieht den fairen Aktienwert bei 15 Euro. Der Bericht zum ersten Quartal sei ohne größere Überraschungen geblieben, schrieb Analyst Dirk Schlamp. Der freie Barmittelzufluss habe sich besser entwickelt als prognostiziert, der Auftragseingang sei weitgehend wie erwartet ausgefallen. Auch Equinet-Analyst Stefan Freudenreich bleibt bei seiner Verkaufseinstufung. Die positive Überraschung in Amerika stütze aber den Titel.

AKTIE STEHT VOR BEFREIUNGSSCHLAG

Laut den Experten des Börsenbriefes "Platow Derivate" steht einem Anstieg der Aktie in den kommenden Wochen kaum etwas im Wege. Als Grund führen sie neben den positiven Zeichen im operativen Geschäft auch eine wichtige Marke beim Aktienkurs an. Der nächste markante Widerstand warte bei erst rund 23,50 Euro. Aus charttechnischer Sicht stehe also ein echter Befreiungsschlag bevor./fat/ag/stb