Wichtiger Schritt |
12.09.2018 17:59:00
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OMV will malaysische Sapura Upstream zur Hälfte übernehmen - Aktie im Plus
Wie der Mutterkonzern von Sapura Upstream, Sapura Energy, in der Nacht in Kuala Lumpur mitteilte, basiert der Deal auf einem Unternehmenswert von 1,6 Mrd. Dollar (1,38 Mrd. Euro). Die OMV müsste demnach für einen Hälfteanteil rund 700 Mio. Euro auf den Tisch legen.
Die OMV teilte am Mittwoch mit, man habe mit Sepura Energy die Eckpunkte einer strategischen Partnerschaft vereinbart und werde nun die Verhandlungen auf exklusiver Basis fortsetzen. Solche Exklusivgespräche dauern erfahrungsgemäß einige Wochen oder Monate - der für den Upstream-Bereich zuständige OMV-Vorstand Johann Pleininger hat in einem Reuters-Interview in der vergangenen Woche einen Zukauf in Südostasien noch in diesem Jahr in Aussicht gestellt.
"Die angestrebte Partnerschaft mit Sapura ist ein wichtiger Schritt, die OMV-Aktivitäten in Südostasien zu entwickeln", heißt es in der heutigen OMV-Mitteilung. "Es wird bis 2030 mit einer stark steigenden Öl- und Gasnachfrage in dieser Region gerechnet. Die OMV nutzt diese Chance, das Geschäft weiter auszubauen und die neue Kernregion aufzubauen", erklärte OMV-Chef Rainer Seele in der Mitteilung.
Seele hatte angekündigt, die Region "Australasien" zu einer weiteren Kernregion neben CEE (Österreich und Rumänien), Nordsee, Russland und dem Nahen Osten & Afrika zu entwickeln. Dabei wird eine "Kernregion" mit einer Produktion von mindestens 50.000 Barrel pro Tag (bpd) definiert. Zum Vergleich: Mit dem Zukauf in Neuseeland um rund 500 Mio. Euro hat die OMV ihre Produktionskapazität um mehr als 30.000 boe/d (Barrel Öl-Äquivalente pro Tag) erhöht. Mit der Beteiligung an Sepura Upstream dürfte die Entwicklung Australasiens zur Kernregion also gelingen. 2017 produzierte die OMV rund 348.000 boe pro Tag.
Rainer Seele steht seit Sommer 2015 an der Spitze der OMV und hat dem Unternehmen schon bald nach seinem Amtsantritt einen scharfen Kurswechsel verordnet. Dazu gehören nicht nur eine stärkere Fokussierung auf Russland, den Nahen Osten und Südostasien mit Milliardenzukäufen, sondern etwa auch der Rückzug aus der Türkei und Pakistan aber auch andere Asset-Verkäufe.
Zu den wichtigsten OMV-Akquisitionen der letzten Jahren zählen die Viertel-Beteiligung am sibirischen Gasfeld Juschno Russkoje um 1,75 Mrd. Euro im vergangenen Jahr, der Erwerb von Ölfeld-Anteilen in Abu Dhabi um 1,2 Mrd. Euro im heurigen Frühjahr, die Komplettübernahme der Gashandelstochter EconGas, der mit Gazprom geplante Tausch von Öl-und Gasfeldern der OMV in der Nordsee gegen eine Beteiligung an der Gasförderung in Sibirien sowie der Erwerb von Shell-Produktionseinheiten in Neuseeland im laufenden Jahr. Früheren Angaben zufolge will die OMV bis 2025 10 Mrd. Euro für Zukäufe ausgeben.
Abgestoßen hat Seele unter anderem 30 Prozent am Offshore Öl- und Gasprojekt Rosebank nordwestlich der Shetland-Inseln sowie die Tochter in Großbritannien, die Türkei-Tochter Petrol Ofisi, das türkische Gaskraftwerk Samsun und das Upstream-Geschäft in Pakistan. Darüber hinaus wurde ein 49-Prozent-Anteils an der Pipeline-Tochter Gas Connect Austria an ein Konsortium bestehend aus dem italienischen Gasnetz-Betreiber SNAM und der deutschen Allianz Capital Partners verkauft.
Die OMV-Aktie hat am Mittwoch bis 12.30 Uhr um 1,77 Prozent auf 45,35 Euro zugelegt. Aus dem Handel gehen die Papiere 1,95 Prozent höher bei 45,43 Euro pro Aktie.
(Schluss) ivn/sp
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