OMV weist Vorwürfe zurück, will aber einige Offshore-Firmen aufgeben

Laut Pilz könnte der teilstaatliche österreichische Mineralölkonzern OMV über Offshore-Firmen Steuern hinterzogen haben oder in dubiose Zahlungsströme verwickelt gewesen sein. "Sämtliche österreichischen und internationalen Gesetze werden von uns eingehalten", heißt es in einem der APA übermittelten Statement. Sechs der genannten Gesellschaften seien reine Holdinggesellschaften, bei denen auch dann keine Steuern anfielen, wenn sie ihren Sitz in Österreich hätten, so die OMV. Diese Gesellschaften seien im Zuge von Akquisitionen mit erworben worden. Eine Verlegung nach Österreich sei angedacht, würde aber an der steuerlichen Situation nichts ändern.

Bei allen anderen Gesellschaften handle es sich um rein innerbetriebliche Servicegesellschaften, etwa für die eigene Versicherung von Risiken und Anlagen, die nicht gewinnorientiert arbeiten würden. "Diese wurden in diesen Gebieten nur gegründet, weil der bürokratische und administrative Aufwand wesentlich geringer ist."

Auch in der AUA (Austrian Airlines) herrscht Ärger, dass der Grüne Peter Pilz ihre Guernsey-Flugzeugleasingfirma A.L.F. heute wieder zum Thema machte. Es werde dort kein Neugeschäft mehr abgewickelt, sagte ein AUA-Sprecher zur APA, nur mehr Altgeschäfte. Über die "Austrian Airlines Lease and Finance Company Limited", die gegründet worden sei, als die AUA noch Staatsbetrieb war, sei man bei Flugzeugfinanzierungen an günstigere Kreditzinsen gekommen, zudem zu Exportförderungen aus den USA (via Eximbank). Alle Erträge aus der A.L.F. fließen dem Sprecher zufolge in die AUA AG ein. Pilz' Vorwurf, die AUA hätte über die Gesellschaft auf der Kanalinsel 2000 bis 2008 mehr als 53 Mio. Euro Körperschaftsteuer (KöSt) vermieden und dadurch Steuern hinterzogen, wurde von der AUA zurückgewiesen.

rf/ivn