20.09.2018 13:52:00

OMV verwandelt Kunststoffmüll in Treibstoff

Die OMV hat ein Verfahren entwickelt, das aus Kunststoffmüll wieder Rohöl erzeugt. Eine Pilotanlage verwandelt 100 Kilogramm Altkunststoff pro Stunde in rund 100 Liter Rohöl. Die Anlage ist seit Februar 2018 in Betrieb und soll in Zukunft rund ein Drittel des heimischen Plastikmülls recyceln.

Im Zuge des Verfahrens werden zerkleinerte Verpackungsabfälle aus Kunststoff unter Beigabe eines chemischen Lösungsmittels auf über 300 Grad Celsius erhitzt. Der Prozess ermöglicht die Rückumwandlung von Kunststoff, der aus langkettigen Kohlenwasserstoffverbindungen besteht, in kurzkettige Rohöl-Verbindungen. Am Ende des Prozesses entstehen zwei Hauptprodukte: zum einen Rohöl und zum anderen verwertbares Gas. Diese Erzeugnisse sollen anschließend wieder zu Benzin, Diesel oder Kunststoff weiterverarbeitet werden.

Für diesen Prozess hält die OMV in Europa, den USA, Russland, Australien, Japan, Indien, China und anderen Ländern das Patent. "Mit dieser Technologie ist es möglich, dass ein Fass Öl mehrfach verwendet wird. Dadurch werden weniger Altkunststoffe verbrannt und Treibhausgase reduziert. Das ReOil-Verfahren unterstützt somit die OMV Nachhaltigkeitsziele im Schwerpunktbereich CO2-Effizienz", so OMV Vorstandsmitglied, Manfred Leitner am Donnerstag.

Eine erste Versuchsanlage ging 2013 in der Raffinerie Schwechat in Betrieb. Diese konnte 5 Kilogramm Kunststoff pro Stunde zu Rohöl verarbeiten. Seit Februar 2018 ist eine neue Testanlage in Betrieb, die pro Stunde aus 100 Kilogramm Kunststoffmüll rund 100 Liter Rohöl erzeugt. Der daraus gewonnene Rohöl wird bereits vollständig in die Raffinerie eingebunden. "Wir wollen die Lebensdauer unserer Produkte verlängern. Genau das verwirklichen wir mit unserer neuen Anlage", sagte OMV-Chef Rainer Seele.

In sieben Jahren will die OMV eine kommerziell voll nutzbare Plastik-Recycling-Anlage mit dem "ReOil-Verfahren" hochfahren. Bis zu einem Drittel der österreichischen Kunststoffabfälle könnten laut Unternehmen dann zu Öl verarbeitet werden.

Die OMV investierte in das Projekt bisher rund 10 Mio. Euro. Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) hat zehn Prozent der Kosten übernommen.

(Schluss) fpr/tsk

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