Deal wackelt 06.03.2020 16:23:00

OMV muss bei Verhandlungen über Achimov-Gasfeld zurück an den Start

OMV muss bei Verhandlungen über Achimov-Gasfeld zurück an den Start

Im vergangenen Sommer hatte man sich endlich auf einen Kaufpreis geeinigt und wollte den Vertrag bis Ende 2019 besiegeln, doch nun wackelt der Deal wieder.

Bei einem Arbeitstreffen in Wladiwostok im September 2015 vereinbarten die OMV und der russische Gasriese Gazprom "exklusive Verhandlungen" über eine Beteiligung der Österreicher von 24,98 Prozent an der Entwicklung der Gebiete IV und V der Achimov-Formation im Öl-, Gas- und Kondensatfeld Urengoy (Urengoj). Dafür sollte Gazprom im Zuge eines "Asset Swap" OMV-Assets bekommen.

Im Dezember 2016 gab es eine Teil-Einigung über den Tausch von Öl-und Gasfeldern der OMV in der Nordsee gegen die Beteiligung an der Gasförderung in Sibirien. Gazprom sollte im Austausch für die Achimov-Beteiligung eine 38,5-Prozent-Beteiligung an der OMV (NORGE) AS erhalten. Die Swap-Transaktion sollte zum 1. Jänner 2017 wirksam werden.

Allerdings hatten die OMV und Gazprom die Rechnung ohne die Norweger gemacht: Oslo wehrte sich von Anfang an gegen den Einstieg der Russen bei der OMV im Norwegen. Im Oktober 2018 wurde der geplante Asset Swap schließlich für gescheitert erklärt, die OMV sollte sich stattdessen mit Cash ins Urengoj-Feld einkaufen. Der Preis war zunächst noch Verhandlungssache und wurde im Juni 2019 mit 905 Mio. Euro fixiert - die Unterzeichnung der finalen Transaktionsdokumente sollte bis Ende 2019 erfolgen, alles schien nur noch Formsache zu sein. "Wir wollen bis zum Ende des Jahres die finalen Verträge unterzeichnen, das ist jetzt eher noch eine juristische Aufgabe", sagte Seele Ende Juli anlässlich der Halbjahreszahlen.

Seit heute sieht alles wieder anders aus: Man habe mit Gazprom vereinbart, die finalen Verhandlungen bis Juni 2022 zu verlängern, und zwar "auf nicht-exklusiver Basis", teilte die OMV am Freitag mit. Das bedeutet, dass Gazprom auch mit anderen Partnern verhandeln kann, wie OMV-Sprecher Andreas Rinofner der APA gegenüber erklärte. Über den Grund der Verzögerung gibt es keine Angaben.

Auch der bereits fixierte Kaufpreis ist nun doch nicht mehr so fix: In den weiteren Verhandlungen seien "wesentliche Entwicklungen und geänderte Umstände bis zur Unterzeichnung" zu berücksichtigen, heißt es in der Mitteilung vom Freitag. Das gelte sowohl für den geplanten Produktionsstart der Blöcke 4A/5A der Achimov-Formation, als auch für den wirtschaftlichen Stichtag des Deals und den Kaufpreis.

ivn/sp

APA

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Bildquelle: OMV

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