Produktionssteigerung 14.01.2020 17:55:00

OMV mit Förderrekord im vierten Quartal - Deutsche Bank stuft ab - Aktie volatil

OMV mit Förderrekord im vierten Quartal - Deutsche Bank stuft ab - Aktie volatil

Die Produktion lag im Schnitt bei 505.000 Fass täglich (boe/d), nach 480.000 boe/d im Vorquartal bzw. 447.000 boe/d ein Jahr davor. Die Raffineriemargen gingen bei der OMV - und vor allem bei ihrer Tochter Petrom - zu Jahresende zurück, wurde am Dienstag mitgeteilt.

Die Produktionssteigerung im Vorjahr ist im wesentlichen auf die Akquirierung großer Projekte zurückzuführen, etwa in Abu Dhabi, Malaysia und Neuseeland, hatte OMV-Chef Rainer Seele bereits im Herbst erklärt. Von der Gesamtproduktion entfielen im Schlussquartal im Schnitt 291.000 boe/d auf Erdgas (nach 269.000 boe/d in Q3) sowie 214.000 (211.000) boe/d auf die Öl- und NGL-Produktion.

Die Gesamtverkaufsmenge lag im 4. Quartal bei 43,9 Mio. boe, nach 42,8 Mio. boe im Quartal davor, geht aus dem Quartalszwischenbericht (Trading Statement) hervor. Der durchschnittlich realisierte Ölpreis stieg leicht von 59,0 auf 61,0 US-Dollar/Barrel, bei Gas waren es 11,3 (10,7) Euro pro Megawattstunde (MWh). Zum Vergleich: Der Preis der Nordsee-Ölsorte Brent lag in Q4 im Schnitt bei 63,08 Dollar/Fass (nach 62,00 Dollar/Fass in Q3).

Bei der Raffineriemarge musste man zu Jahresende Abschläge in Kauf nehmen. Die OMV-Referenz-Raffineriemarge ging im Quartalsabstand von 5,46 auf 5,02 Dollar pro Barrel zurück, bei der OMV-Petrom-Referenz-Raffineriemarge war der Rückgang mit 4,68 (6,46) Dollar/Fass noch stärker. Den Raffinerie-Auslastungsgrad bezifferte die OMV mit 98 (96) Prozent, für die Petrom mit 98 (nach 99) Prozent.

Die Gesamtverkaufsmenge an Raffinerieprodukten lag mit 5,17 Mio. Tonnen unter dem Wert des Vorquartals (5,60 Mio. t), aber etwa auf dem Niveau des Schlussquartals 2018 (5,25 Mio. t) . Die Ethylen/Propylen-Nettomarge betrug nur 363 Euro/Tonne, deutlich unter dem Vorquartal (441 Euro/t) und dem Vorjahresquartal (504 Euro/t).

Recht hoch waren im Schlussquartal die Erdgas-Verkaufsmengen, sie betrugen 44,71 Terawattstunden (TWh), nach 27,17 TWh im Vorquartal und 32,73 TWh im Vorjahresvergleich.

Im 4. Quartal seien die Retail-Margen vergleichen mit dem Vorquartal gesunken, während die Commercial-Margen leicht angestiegen seien, heißt es im Zwischenbericht weiter.

"Aufgrund der Bereinigung von Zwischengewinnen werden wir in Q4/19 einen negativen, niedrigen bis mittleren zweistelligen Euro-Millionenbetrag in der Konsolidierung verbuchen", erklärte die OMV außerdem.

Am 6. Februar will der OMV-Konzern die kompletten Ergebnisse für das gesamte Vorjahr publizieren.

Deutsche Bank senkt Votum von "Buy" auf "Hold"

Die Analysten der Deutschen Bank haben ihre Anlageempfehlung für die Aktien der OMV von "Buy" auf "Hold" gesenkt und dabei das Kursziel von 53,00 auf 52,00 Euro angepasst.

Der Deutsche-Bank-Experte Yuriy Kukhtanych sieht für das Upstream-Geschäft der OMV heuer nur begrenztes Potenzial: Gasprojekte in Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten wiesen bloß geringe Margen auf, während Beteiligungen in Malaysia und Tunesien wenig Einfluss auf die Kennzahlen hätten.

Die aktuellen Dividendenschätzungen der Wertpapierexperten liegen bei 2,00 Euro für das Geschäftsjahr 2019 und bei 2,15 Euro (2020) bzw. 2,25 Euro (2021). Beim Gewinn pro Aktie prognostizieren sie 5,28 Euro für 2019 sowie 4,37 Euro bzw. 4,53 Euro für die beiden Folgejahre.

Die OMV-Aktie fand am Dienstag keine eindeutige Richtung: Nach zwischenzeitlichen Gewinnen gab das Papier letztlich im Wiener Handel rund 1,10 Prozent auf 50,18 Euro nach.

(Schluss) sp/ivn

APA

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Bildquelle: Tupungato / Shutterstock.com,OMV,Manfred Segerer/OMV

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