Zahlen sacken ab |
28.04.2023 18:00:00
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OMV machte im 1. Quartal ein Drittel weniger Gewinn und Umsatz - OMV-Aktie letztlich im Plus
Das CCS Operative Ergebnis (bereinigt um Lagerhaltunseffekte) vor Sondereffekten reduzierte sich um 542 Mio. auf knapp 2,1 Mrd. Euro. Das Ergebnis zeige "die Stärke unseres integrierten Geschäftsmodells, dass wir solche Resultate auch in einem volatilen Umfeld liefern können", sagte Stern.
Die OMV erwartet für heuer einen durchschnittlichen Brent-Rohölpreis von mehr als 80 Dollar (72,45 Euro) pro Fass (2022: 101 Dollar). Für 2023 wird eine OMV-Raffinerie-Referenzmarge in Europa zwischen 10 und 15 Dollar pro Fass erwartet (2022: 14,7 Dollar).
Der durchschnittlich realisierte Gaspreis der OMV wird bei rund 35 Euro je Megawattstunde erwartet (2022: 54 Euro je MWh). Die THE-Preisprognose (für den virtuellen Handelsplatz in Holland) liegt zwischen 60 und 70 Euro je MWh. Der Preis lag im ersten Quartal des Jahres allerdings leicht darunter und auch aktuell ist der Preis niedriger, "es ist Druck auf diesen 60 bis 70 Euro", sagte Stern. Das OMV-Gasgeschäft ist dabei nur zu circa 30 Prozent mit diesem Europäischen Trading Hub verbunden, "der Rest ist internationales Geschäft, sodass wir unsere realisierten Gaspreise mit 35 Euro pro Megawattstunde als Guidance für das Jahr 2023 aufrechterhalten", so der CEO.
Zur Gaseinspeicherung für den Winter sagte der OMV-Chef: "Wir speichern mittlerweile wieder ein und wir sind in einer wesentlich besseren Lage als zur gleichen Zeit letztes Jahr." Die Speicher der OMV sind demnach derzeit zu circa 70 Prozent gefüllt, im vergangenen Jahr lag dieser Wert zur gleichen Zeit bei 15 bis 20 Prozent. "Da sind wir also mehr als dreimal so hoch in dem Speicherstand, den wir heute haben", sagte Stern und zeigte sich auch zuversichtlich für die Einspeicherung bis zum kommenden Winter.
Zusätzlich habe die OMV im vergangen Jahr enorme Fortschritte darin gemacht, sich nicht-russische Gasmengen zu besorgen. "Wir haben zurzeit wesentlich höhere nicht-russische Gasmengen zur Verfügung als wir Pipeline-Kapazität nach Österreich buchen konnten", so der OMV-Vorstandsvorsitzende. Damit sei die OMV in der Lage, ihre Kunden jederzeit zu beliefern, auch bei Ausfall der russischen Lieferungen.
Derzeit erfülle die Gazprom ihre Lieferverträge nach Österreich zu 100 Prozent. "Die nehmen wir auch ab, weil wir meinen, dass das dazu beiträgt, dass die Gaspreise auf dem Niveau sind, wo sie heute sind", sagte Stern. Beliefert wir der Trading Hub in Baumgarten, in Deutschland wird die OMV von der Gazprom hingegen nicht mehr beliefert. Wie hoch der russische Anteil am für Österreich eingekauften Gas der OMV aktuell ist, konnte Stern nicht beantworten, international sei man aber wesentlich breiter aufgestellt, sodass russisches Gas nur einen sehr kleinen Anteil am Gesamtgeschäft ausmache.
Die OMV plant für heuer organische Investitionen in Höhe von rund 3,8 Mrd. Euro, nach 3,7 Mrd. Euro im Vorjahr. Die Gesamtproduktion der OMV wird heuer voraussichtlich auf rund 360.000 Fass pro Tag zurückgehen, vor allem weil die russische Produktion nicht mehr als Eigenproduktion ausgewiesen wird. Daneben gebe es natürliche Förderrückgänge in Norwegen und Rumänien.
Beim Gasfeld "Neptun" im Schwarzen Meer soll bis Mitte 2023 eine Investmententscheidung fallen, der Aufbau der kommerziellen Produktion würde dann noch vier Jahre dauern und die Produktion könnte Anfang 2027 starten. Das Gasfeld hat eine Gasmenge von circa 50 Mrd. Kubikmetern, es ist damit das größte Gasfeld in Europa. Der OMV-Chef rechnet damit, dass das Gasfeld innerhalb von 15 Jahren ausgefördert sein wird. Das Neptun-Gasfeld teilt sich die OMV Petrom zu 50 Prozent mit dem rumänischen Gasunternehmen Romgaz.
Außerdem hat die OMV in Norwegen gemeinsam mit dem norwegischen Öl- und Gaskonzern Aker BP eine Lizenz zur CO2-Speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS) bekommen. Unter dem Titel Poseidon sollen dort jährlich 5 Mio. Tonnen CO2 eingespeichert werden. Die Investmententscheidung fällt 2025. "Wenn man klare regulatorische Rahmenbedingungen vorfindet, wie wir es in Norwegen haben, kann man auch gut solche Projekte vorantreiben", sagte Stern. Das sei nicht überall in der EU der Fall, in Österreich ist die CO2-Speicherung etwa verboten. "Ich denke, dass wir jede Technologie nutzen müssen, um auch in einer Übergangsphase CO2 aus der Atmosphäre fernzuhalten", so der OMV-Chef.
cgh/ivn/sag
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Die OMV-Aktie gewinnt im Wiener Handel schließlich 1,18 Prozent auf 42,84 Euro.APA
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