OMV hält an Russland-Plänen fest

"Wir stehen zu unseren Investitionen, auch wenn wir jetzt einen Ölpreis unter 40 Dollar haben", sagte OMV-Chef Rainer Seele am Freitag in Berlin. Er gehe davon aus, dass sich an den niedrigen Preisen so schnell nichts ändern werde. "Wir sehen einen ganz klaren Trend in der Industrie, dass die Überversorgung der Märkte anhalten wird", sagte Seele. "Dementsprechend gehe ich davon aus, dass es zu weiteren Investitionskürzungen in der Industrie kommen wird." Sein Unternehmen halte aber an den Projekten in Russland fest. "Von der Kostensituationen ist Russland sehr attraktiv", sagte Seele.

Wie berichtet will sich die OMV am westsibirischen Öl- und Gasfeld Urengoy (Urengoj) beteiligen - Anfang September wurden dazu in Wladiwostok mit Gazprom "exklusive Verhandlungen" vereinbart. Konkret geht es um eine Beteiligung von 24,98 Prozent an der Entwicklung der Gebiete IV und V der Achimov-Formation im Öl-, Gas- und Kondensatfeld Urengoy. Im Gegenzug soll Gazprom die Beteiligung an OMV-Assets ermöglicht werden. Eine vertrauliche Asset-Short-List wurde schon erstellt, äußern will sich die OMV dazu - gemeinsam mit Gazprom - erst im 1. Halbjahr 2016. Außerdem wollen Gazprom und europäische Partner, darunter die OMV, bis 2019 die Nord-Stream-Gaspipeline um zwei Stränge mit nochmals bis zu 55 Mrd. m3 Jahreskapazität erweitern - diese Menge entspricht etwa dem siebenfachen Jahresverbrauch Österreichs.

sp/cs