05.02.2014 12:01:00

OMV erwartet 2014 Ölproduktion zehn Prozent über langjährigem Schnitt

Die OMV geht davon aus, heuer im Schnitt täglich 320.000 bis 340.000 Fass Öl pro Tag zu produzieren, das wären etwa zehn Prozent mehr als im langjährigen Schnitt. In Libyen werde mit 50 bis 75 Prozent der Kapazität produziert, in Norwegen soll ein zweites Ölfeld (Gudrun) im zweiten Quartal in Betrieb gehen, sagte OMV-Chef Gerhard Roiss am Mittwoch im Klub der Wirtschaftspublizisten.

Auch in Neuseeland laufe die Produktion mit 20.000 Fass auf vollen Touren, aus Pakistan kommen 15.000 bis 17.000 Fass statt wie zuletzt 9.000 Fass, aus dem Jemen 6.000 Fass täglich. Durch den Umbau des Unternehmens mit der Konzentration auf die Förderung ("Upstream") sei die OMV "auf dem Weg Richtung 400.000 Fass" so Roiss. Unter anderem gibt es heuer noch Probebohrungen im Schwarzen Meer.

Die Gewinnmargen in den Raffinerien waren zuletzt historisch niedrig, obwohl die OMV in ihren Raffinerien eine Auslastung von 95 Prozent hat. Denn europaweit gebe es große Überkapazitäten, sagte Roiss. Dafür laufe das petrochemische Geschäft gut.

Die volle Ausschöpfung der Produktionskapazität in Libyen hängt an politischen Hindernissen, wann diese beseitigt sind, sei nicht absehbar. Aber Roiss hofft, dass der Prozess in Richtung demokratische Strukturen weitergeht und verweist auf Tunesien, wo kürzlich eine Verfassung beschlossen wurde.

Im Iran hat die OMV noch aus Zeiten vor den Sanktionen ein Büro, allerdings ohne österreichische Mitarbeiter. Roiss hat mit dem iranischen Ölminister "ein Gespräch geführt", das allerdings "kein Zielgespräch" gewesen sei. Es sei "wichtig, dass der Dialog aufgenommen wurde", sagt Roiss, der Dialog habe in Genf begonnen und werde in Wien fortgesetzt.

Schiefergas wiederum ist für Roiss kein Thema. Zwar hielte er es für wichtig, neue Technologien in Österreich zu entwickeln, aber nachdem die Bevölkerung keine Förderung wolle, werde die OMV keine weiteren Aktivitäten setzen - auch nicht in anderen Ländern. Die OMV sei davon als Unternehmen nicht betroffen, weil breit aufgestellt. Man habe derzeit gar keine Kapazität für Schiefergas. Aber einen Seitenhieb auf die Forschungs- und Innovationsfeindlichkeit kann sich Roiss doch nicht verkneifen: Österreich habe vor hundert Jahren auch auf die Pferdeeisenbahn gesetzt, der richtige Weg habe aber über die Dampflok zur E-Lok geführt.

Mit dem russischen Lieferanten Gazprom wird weiter über eine Senkung des Gaspreises verhandelt. Im November 2013 war eine rückwirkende Preissenkung ab April 2013 verkündet worden, die als Interimslösung ein Jahr gilt. Trotz der Senkung sei man mit Gazprom noch nicht bei Marktpreisen angekommen, so Roiss. Hingegen habe man mit dem zweiten Groß-Lieferanten Statoil einen marktkonformen Preis verhandelt. Für die Gashandelstochter EconGas sei dadurch die Lage weiter schwierig, auch wenn Roiss nicht mehr von einer "Schieflage" sprechen will.

(Forts. mögl.) tsk/itz/cs

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