23.09.2016 13:56:00
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OMV-Chef Seele: Keine Veränderung beim Gas-Connect-Management
"Wir werden das Geschäft so weiterführen wie vor dieser Transaktion", betonte Seele gegenüber der APA. "Wir können weiterhin für die Versorgungssicherheit in Österreich garantieren, das wird über die Gas Connect Austria gewährleistet. Wir werden weder Veränderungen im Management sehen noch im Investitionsverhalten dieser Gesellschaft."
Die OMV erhält vom Käufer-Konsortium Allianz/SNAM einen Kaufpreis von 601 Mio. Euro und auch die gesamte Dividende für das Jahr 2015 in Höhe von 80 Mio. Euro - obwohl der Verkauf bereits rückwirkend mit 1. Jänner 2016 wirksam werden soll. Dieses Geld kann man auch gut brauchen, betont Seele. "Die Verschuldung der OMV hat über die letzten Jahre deutlich zugenommen. Diese Verschuldung drückt uns in dem Niedrigpreisumfeld sehr deutlich." Die Wachstumsperspektiven im regulierten Geschäft, wie es die Gas Connect betreibt, seien begrenzt, erklärte Seele, "insbesondere, wenn man auch die Rendite-Ansprüche unserer Aktionäre berücksichtigt, die sich deutlich im zweistelligen Bereich befinden."
Welche Rendite der Energieregulator der Gas Connect künftig zugestehen wird, wird sich erst Ende November bzw. Anfang Dezember entscheiden. Bisher habe man nur eine vorläufige Indikation erhalten, sagte Seele. Klar sei aber, dass der Regulator die Tarife eher senken möchte. "Solche Tarifabsenkungen führen natürlich dazu, dass der Transit des Gases durch Österreich verbilligt wird."
Kritik von politischer Seite am Gas-Connect-Teilverkauf nimmt Seele gelassen. "Ich glaube, in Wien gehört das zum Job." Die Forderung von SPÖ-Politikern nach einer mehrheitlichen Verstaatlichung der Gas Connect "ist eine Botschaft, die nicht an meine Adresse gerichtet ist", sagte der OMV-Chef, da sei eher die Staatsholding ÖBIB angesprochen.
Dass sich Gazprom-Vizechef Alexander Medwedew an den Nordsee-Gesellschaften der OMV eine Beteiligung von über 25 Prozent wünscht, "ist für mich keine Überraschung", so Seele. "Dass unsere Gesellschaften und Aktivitäten so attraktiv sind, dass man möglichst viel davon haben möchte, das verwundert mich nicht. Aber im Endeffekt ist die Beteiligungshöhe ein Verhandlungsergebnis, das noch offen ist und wird letztlich auf rein wirtschaftlicher Basis zwischen den beiden Parteien vereinbart." Erst dann könne man die notwendigen Genehmigungen der norwegischen, aber auch der russischen Behörden einholen.
Darüber, dass das Tauschgeschäft mit den Russen am Widerstand Norwegens scheitern könnte, mag Seele nicht gerne sprechen. Auch das Projekt Nord Stream 2 sei "nicht gescheitert", sagte Seele. "Wir haben das Beteiligungsmodell, das wir bei den polnischen Behörden beantragt haben, als Antragsgegenstand zurückgezogen."
(GRAFIK 1067-16, 88 x 120 mm) (Schluss) ivn/sp
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