Agrofert-Konzern |
10.11.2022 17:22:00
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OMV-Aktie verliert: Verzögerung beim Verkauf der OMV Tochter Borealis-Düngersparte an Agrofert
Die Tschechen haben ihren ursprünglichen Antrag an das französische Wirtschaftsministerium zurückgezogen und neu eingebracht. Die französische Verwaltung wolle mehr Informationen haben, eine Verlängerung des ursprünglichen Antrags sei aber nicht möglich, deshalb habe man ihn neu eingebracht, erklärte ein Agrofert-Sprecher auf Anfrage der APA. "Wir gehen aber absolut davon aus, dass es grünes Licht aus Frankreich gibt", so der Sprecher.
Auch eine Genehmigung aus Brüssel ist noch ausständig - hier ist der Deal noch nicht einmal formell angemeldet. "Borealis und Agrofert durchlaufen derzeit einen Vorabstimmungsprozess der Anmeldung mit der EU Kommission, wie es für derartige Transaktionen üblich ist", erklärte die OMV-Tochter Borealis dazu auf Anfrage. Man sei im Austausch mit der EU-Kommission, um zusätzliche Informationen zu liefern. Danach könne der Käufer die formelle Anmeldung vornehmen und die Prozessfristen zu laufen beginnen.
Agrofert würde durch die Übernahme des Düngergeschäfts der OMV-Tochter Borealis seine Düngemittel-Produktion auf einen Schlag verdoppeln und die Anzahl der Beschäftigten in dieser Sparte von derzeit 3.200 auf über 5.000 erhöhen. Mit einer Produktion von 8 Mio. Tonnen pro Jahre wäre man dann aber immer noch erst die Nummer 2 in Europa nach dem norwegischen Hersteller Yara mit 14 Mio. Jahrestonnen, versuchen die Tschechen bedenken österreichischer Bauern zu zerstreuen, dass Agrofert dann eine marktbeherrschende Stellung haben könnte. Auch ein Stellenabbau am Linzer Borealis-Standort sei nicht zu befürchten.
Ursprünglich wollte Borelis seine Düngersparte an den russischen EuroChem-Konzern um 455 Mio. Euro verkaufen, dieser Deal platzte aber wegen der westlichen Sanktionen gegen Russland. Wenige Monate später setzte sich Agrofert in einer neuen Bieterrunde mit einem Angebot von 810 Mio. Euro durch.
Die Papiere der OMV verlieren in Wien zeitweise 1,75 Prozent auf 48,32 Euro.
ivn/stf
APA
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