Sparprogramm soll helfen |
18.05.2015 17:50:00
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OMV-Aktie im freien Fall: Einbruch bei Gewinn und Umsatz
Im ersten Quartal 2015 ging der Umsatz von OMV kräftig zurück auf 5,826 Milliarden Euro. Das ist ein Rückgang von 41 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Damals erlöste der heimische Großkonzern noch 9,825 Milliarden Euro. Noch deutlicher ging das Betriebsergebnis (EBIT) zurück. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres erzielte die OMV ein EBIT von 228 Millionen Euro - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Rückgang von über 61 Prozent. Im ersten Quartal 2014 lag das Betreiebsergebnis noch bei 675 Millionen Euro. Die Nettoverschuldung erhöhte sich um ein Viertel auf 5,459 Milliarden Euro. Vor einem Jahr lag die Nettoverschuldung noch bei 4,356 Milliarden Euro.
Obwohl diese Zahlen so erwartet worden waren, verkauften die OMV-Anleger ihre Anteilsscheine im Montagshandel in Massen. Zeitweise büßte das Papier an der Wiener Börse annähernd zehn Prozent ein und rutschte ab auf ein Tagestief von 27,31 Euro (Stand: 16:15 Uhr). So viel war die OMV-Aktie zuletzt vor mehr als einem Monat wert. Zur Schlussglocke standen die Titel mit einem Minus von 8,31 Prozent bei 27,805 Euro am Ende der Kurstafel.
Die Anleger sind besonders enttäuscht, weil der den Aktionären zuzurechnende CCS Periodenüberschuss um ein Fünftel zurückging auf 237 Millionen Euro. Außerdem hätte die OMV im ersten Quartal mehr vom günstigen Euro-Dollar-Wechselkurs profitieren müssen. Dadurch waren die Produktionskosten (abzüglich Lizenzgebühren) um 13 Prozent niedriger als zu Beginn des Vorjahres. Die Lizenzgebühren der OMV Petrom in Rumänien gingen durch den günstigen Wechselkurs sogar um 16 Prozent zurück im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Allerdings waren die gesamten Explorationsausgaben mit 151 Millionen Euro um fast zwei
Drittel höher als noch vor einem Jahr - das Geld "versickerte" vor allem in der Exploration des "Neptun Block" im rumänischen Schwarzen Meer.
Sorgen macht dem Unternehmen auch die Sicherheitslage in Libyen und im Jemen. Für 2015 geht die OMV davon aus, dass die Gesamtproduktion ohne den Beitrag dieser beiden Länder bei 300.000 boe/d liegen wird - 2014 waren es noch 309.000 boe/d. In Rumänien und Österreich werde die Produktion voraussichtlich am unteren Ende des Zielbereichs von 200.000 210.000 boe/d liegen.
"Fit4Fifty" - so heißt das Sparprogramm - soll der OMV nun neues Leben einhauchen. Mit "Fit4Fifty" sollen vor allem Kosten und Investitionen gesenkt werden. Insgesamt will der heimische Ölkonzern in diesem Jahr annähernd 2,7 Milliarden Euro investieren. Ein Großteil des Geldes, rund 80 Prozent, sollen in Exploration und Förderung fließen. Im ersten Quartal des laufenden Jahres investierte die OMV 707 Millionen Euro, das sind zwei Prozent weniger als im ersten Quartal des Vorjahres.
Nun muss sich die OMV den belastenden Tatsachen stellen: Der Verschuldungsgrad (Gearing Ratio) betrug Ende März 35 Prozent, das ist über ein Fünftel mehr als noch vor einem Jahr. Auch für die Angestellten der OMV wird es nicht leichter, der Personalabbau geht weiter. Derzeit beschäftigt der Konzern 25.287 Menschen, also sechs Prozent weniger als noch vor einem Jahr.
Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at
Sparprogramm soll angeschlagener OMV neues Leben einhauchen
Der OMV machte zu Beginn des Jahres besonders der sehr niedrige Ölpreis zu schaffen. Vor rund einem Jahr kostete Rohöl noch mehr als 100 US-Dollar pro Barrell. Im Mai 2015 liegt der Preis für ein Barrell Rohöl bei weniger als 70 US-Dollar. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet die OMV mit einem weiter sehr niedrigen Niveau beim Rohölpreis. Das heimische Unternehmen geht davon aus, dass sich der Preis für ein Barrell der Nordseesorte Brent zwischen 50 und 60 Dollar bewegen wird.Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at
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