"Maulwurf" |
04.05.2023 17:58:00
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OMV-Aktie gesucht: Fehde mit "Dossier" geht in die nächste Runde
Die OMV erklärte dazu in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA, man habe sämtliche Maßnahmen im besten Interesse des Unternehmens und der Eigentümer durchgeführt und sich dabei an die Gesetze gehalten.
Wie berichtet war der OMV vor einigen Jahren aufgefallen, dass einige Journalisten über interne Vorgänge in dem teilstaatlichen Unternehmen ungewöhnlich gut unterrichtet waren. Man schöpfte bald den Verdacht, dass die zitierten "gut informierten Kreise" Belegschaftsvertreter im OMV-Aufsichtsrat sein könnten, die ihre gesetzliche Verschwiegenheitspflicht verletzt und die Medien mit unternehmensinternen Informationen versorgt hätten.
Bei der Suche nach den "Maulwürfen" seien auch private E-Mails von Betriebsräten und Betriebsrätinnen gelesen worden, so der Vorwurf von "Dossier". Das Magazin verweist dabei auf ein Protokoll von der Befragung des früheren OMV-Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Berndt im ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss im Herbst 2022 sowie auf einen Bericht der Anwaltskanzlei Wolf Theiss, der "Dossier" zugespielt wurde. Die Kanzlei hatte die OMV bei der Suche nach den Informanten aus dem eigenen Haus unterstützt.
Privat sei etwa die Korrespondenz gewesen, die eine OMV-Aufsichts- und Betriebsrätin über ihr OMV-E-Mail-Konto mit dem damaligen SPÖ-Nationalratsabgeordneten und früheren Kulturminister Thomas Drozda geführt habe. "Dass meine E-Mails von Dritten gelesen wurden, ist ein Skandal", wird Drozda von "Dossier" zitiert - er werde die Angelegenheit "juristisch prüfen lassen". Die Überprüfung ihres E-Mail-Kontos sei ohne ihr Einverständnis erfolgt, sagte die Betriebsrätin zu "Dossier". Sie werde das U-Ausschuss-Protokoll von ihrem Anwalt prüfen lassen. Auch der E-Mail-Verkehr zwischen einer OMV-Mitarbeiterin und "Dossier"-Redakteur Sankholkar war nach Darstellung des Magazins privat. Nun werde behördlich geprüft, ob die Datenschutz-Grundverordnung verletzt wurde.
Darüber hinaus sei die Anwaltskanzlei Wolf Theiss damit beauftragt gewesen zu überprüfen, ob es Bekanntschaften und Kontakte zwischen den verdächtigten OMV-Betriebsräten und fünf Journalistinnen und Journalisten gegeben habe - darunter auch Sankholkar selbst. Die Kanzlei habe dabei eine Internetrecherche durchgeführt und öffentlich zugängliche Social-Media-Plattformen gelesen. Der Bericht von Wolf Theiss ist ebenfalls bei "Dossier" gelandet.
Seitens der OMV hießt es dazu auf APA-Nachfrage: "Das Ziel der damaligen Untersuchung war die Überprüfung der Einhaltung der Vertraulichkeitsverpflichtungen. Diese Untersuchung wurde anhand von Gesprächen und öffentlichen Informationen durchgeführt. Sämtliche Entscheidungen und Maßnahmen des Aufsichtsrates werden auf Grundlage aller anwendbarer Gesetze im besten Interesse des Unternehmens und seiner Eigentümer getroffen und durchgeführt."
Trotz intensiver Suche sei es nicht gelungen, den Betriebsrätinnen und Betriebsräten oder anderen Personen die illegale Weitergabe von Informationen nachzuweisen, schreibt "Dossier".
Ex-OMV-Vorstand Pleininger leitet nun wohl Ölkonzern in Bahrain
Der im Dezember überraschend ausgeschiedene Ex-OMV-Vorstand Johann Pleininger ist zum neuen Vorstandschef der staatlichen Ölgesellschaft Tatweer Petroleum in Bahrain ernannt worden. Der Tatweer-Mutterkonzern nogaholding bestätigte der APA entsprechende Medienberichte. In Österreich hatte "Der Börsianer" die Ernennung gemeldet. Der "Kurier" schrieb schon Ende März über den geplanten Wechsel an die Tatweer-Spitze, wo auch Ex-OMV-Chef Rainer Seele schon im Aufsichtsrat sitzt.
Auf der Webseite von Tatweer taucht Pleiningers Name aber bisher noch nicht auf - wohl aber Aufsichtsrat Rainer Seele. Der Mutterkonzern nogaholding ist für die Verwaltung der Ölgeschäfte des bahrainischen Staates zuständig und hält 100 Prozent am Unternehmen Tatweer Petroleum, das wiederum im Upstream-Ölgeschäft tätig ist.
Der frühere OMV-Vize-CEO und Vorstand des Öl- und Gasgeschäftes, Johann Pleininger, hatte sein Vorstandsmandat erst zum Ende des Vorjahres - früher als erwartet - "im gegenseitigen Einvernehmen" vorzeitig zurücklegt. Sein Vertrag hätte eigentlich noch bis 31. August 2023 laufen sollen.
In Wien kletterte die OMV-Aktie schlussendlich um 0,29 Prozent auf 40,91 Euro.ivn/tsk
APA
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