Trotz rückläufigem Umsatz 09.11.2017 17:40:00

OMV-Aktie dreht ins Minus: Satte Gewinne im 3. Quartal

Unterm Strich blieb im dritten Quartal ein Nettogewinn (nach Minderheiten) von 439 Mio. Euro. Die OMV-Aktie muss an der Wiener Börse, nach Gewinnen am Vormittag, zum Handelsschluss 1,29 Prozent auf 52,63 Euro einbüßen.

Den Gewinnsprung von 48 Mio. auf 439 Mio. Euro verdankt die OMV auch der deutlich höheren Produktionsmenge durch die Wiederaufnahme der Produktion in Libyen im 4. Quartal 2016 - er kommt daher nicht unerwartet. Der Umsatz fiel durch den Verkauf der türkischen Petrol Ofisi um 11 Prozent auf 4,646 Mrd. Euro, dennoch verbesserte sich das operative Ergebnis im dritten Quartal von 177 auf 758 Mio. Euro. Das CCS operative Ergebnis vor Sondereffekten (um Lagereffekte bereinigt) erhöhte sich von 529 Mio. auf 804 Mio. Euro.

Über alle drei Quartale betrachtet legte der Umsatz der Gruppe um 11 Prozent auf 15,316 Mrd. Euro zu und das operative Ergebnis verbesserte sich von 137 Mio. auf 1,1 Mrd. Euro. Der Periodenüberschuss nach Minderheiten drehte ins Plus, nämlich von -26 Mio. auf 124 Mio. Euro.

Die Gesamtproduktion der OMV-Gruppe stieg im dritten Quartal um 13 Prozent auf 341.000 boe/d (Fass Öl-Äquivalente pro Tag), für das Gesamtjahr wird eine Produktion von mehr als 330.000 Fass erwartet. Bis Jahresende erwartet OMV-Chef Rainer Seele das Closing des Einstiegs beim russischen Gasfeld Yuzhno Russkoye (Juschno Russkoje) in Westsibirien, damit soll die Produktion im kommenden Jahr mit einem Schlag auf 400.000 boe/d steigen.

Der Produktionsbeitrag aus Libyen betrug im vergangenen Quartal 28.000 boe/d und dürfte laut Seele ziemlich stabil sein, wenn es zu keinen Unterbrechungen der Transportwege komme.

Das Closing des Asset-Tauschgeschäfts mit der russischen Gazprom - die OMV überlässt den Russen Öl- und Gasfelder in der Nordsee und erhält dafür eine Beteiligung an der Gasförderung in Sibirien - soll laut Seele wie geplant spätestens Ende 2018 erfolgen.

Wie sehr Seele auf Gas aus Russland setzt, zeigt auch sein Einsatz für das Zustandekommen der Ostsee-Pipeline "Nord Stream 2", gegen die es massiven Widerstand vor allem aus Polen gibt, aber auch seitens der EU-Kommission selbst. "Die Erdgas-Produktion in Europa geht zurück und Europa wird in den kommenden Jahren mehr russisches Gas brauchen", sagte Seele am Donnerstag bei der Präsentation des Quartalszahlen in einem Webcast. "Die nächste deutsche Regierung sollte daher entschlossener Handeln bei der Umsetzung des Nord-Stream-Projekts."

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