Trotz verdoppeltem Ergebnis |
10.08.2017 14:27:00
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OMV-Aktie bricht ein: OMV macht im zweiten Quartal Milliardenverlust
Der den Aktionären zuzurechnende Periodenüberschuss vor Sondereffekten wurde von 222 Mio. auf 282 Mio. Euro verbessert, doch negative Sondereffekte von 1,32 Mrd. Euro drückten das Quartalsergebnis auf -928 Mio. Euro. Das den Aktionären zuzurechnende Periodenergebnis betrug -1,03 Mrd. Euro.
Der wichtige freie Cashflow vor Dividenden stieg von 551 Mio. (2. Quartal 2016) auf 1,33 Mrd. Euro. Die Nettoverschuldung wurde von 3,992 Mrd. Euro auf 943 Mio. Euro reduziert. Mit 21.140 Leuten beschäftigt die OMV heute um rund 2.000 Mitarbeiter weniger als vor einem Jahr.
Operatives Geschäft läuft gut, aber Verlust durch Ofisi-Verkauf
Die OMV hat im ersten Halbjahr sowohl von höheren Preisen im Downstream-Bereich - Raffinerien und Tankstellen - als auch von höheren realisierten Öl- und Gaspreisen profitiert. Der Konzernumsatz stieg um 24 Prozent auf 10,67 Mrd. Euro, das um CCS operative Ergebnis vor Sondereffekten wurde im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2016 von 593 Mio. auf 1,47 Mrd. Euro gesteigert.
Mit 339.000 boe/d (Barrel Öl-Äquivalente pro Tag) habe die Produktion im zweiten Quartal den höchsten Wert in zehn Jahren erreicht, teilte die OMV am Donnerstag mit. Die Jahresproduktion soll mit 330.000 boe/d höher ausfallen als bisher erwartet (320.000 boe/d). Die Produktionskosten seien um 19 Prozent auf 8,7 US-Dollar/boe gesunken.
Aktuell läuft das operative Geschäft also gut, allerdings ist der im zweiten Quartal erfolgte Verkauf der türkischen Petro Ofisi noch nicht verdaut - für das erste Halbjahr wird ein den Aktionären zuzurechnender Verlust von 316 Mio. Euro ausgewiesen. Das Ergebnis je Aktie verschlechterte sich von -0,22 auf -0,97 Euro.
Vor einem Jahr hatte OMV-Chef Rainer Seele angekündigt, er werde sich künftig vor allem auf "Kosten und Cash" konzentrieren. Diese Strategie wurde auch umgesetzt: Im ersten Halbjahr erhöhte sich der freie Cashflow nach Dividenden von 27 Mio. Euro auf 2,067 Mrd. Euro. Erreicht wurde das vor allem durch - verlustbringende - Veräußerungen. Durch den Verkauf der OMV (U.K.) und der OMV Petrol Ofisi flossen dem Unternehmen 1,69 Mrd. Euro zu, Ende Juni verfügte die OMV über liquide Mittel von 4,2 Mrd. Euro, die Nettoverschuldung betrug 943 Mio. Euro (nach knapp 4 Mrd. Euro vor einem Jahr). Der Verschuldungsgrad (Gearing) ist von 29 Prozent auf 7 Prozent gesunken.
Ihre Investitionen hat die OMV in der ersten Jahreshälfte auf knapp 700 Mio. Euro (nach 956 Mio. Euro) weiter zurückgefahren, investiert wird vor allem in die Suche und Förderung von Öl und Gas.
Ihre Ölpreis-Prognose für das laufende Jahr hat die OMV reduziert, man rechnet nun mit einem durchschnittlichen Brent-Preis von 52 Dollar pro Fass, statt bisher 55 Dollar. Am europäischen Gasmarkt gebe es nach wie vor ein Überangebot, aufgrund des kalten Winters im ersten Quartal dürften aber die durchschnittlichen Gaspreise an den europäischen Spotmärkten höher ausfallen als im Vorjahr.
Das Investitionsvolumen soll sicher heuer auf 1,8 Mrd. Euro belaufen, bisher geplant waren 1,9 Mrd. Euro. 1,2 Mrd. davon fließen in den Upstream-Bereich (Öl- und Gasproduktion).
Im Wiener Börsenhandel brachen die Aktien auf ein Tagestief bei 46,44 Euro ein, das entspricht einem Verlust von fast sechs Prozent. Im weiteren Handelsverlauf kommen die Papiere davon jedoch etwas zurück.
OMV-Chef Seele: "Trendwende definitiv erreicht"
Zwar steht in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) der OMV für das erste Halbjahr unterm Strich noch ein deutliches Minus - zu groß war das Loch, dass der Verkauf der Türkei-Tochter Petrol Ofisi gerissen hat; mit dem aktuellen Geschäft zeigt sich OMV-Chef Rainer Seele jedoch sehr zufrieden. "Die Trendwende haben wir definitiv 2017 erreicht", sagte Seele bei der Präsentation der Halbjahreszahlen.
Mit dem Verkauf der Petrol Ofisi im ersten Halbjahr 2017 "hat die OMV ihr Kapitel des Tankstellengeschäftes in der Türkei beendet", sagte Seele am Donnerstag. "Angesichts der aktuellen Lage am Bosporus, des politischen Risikos, und der rückläufigen Investitionstätigkeit ausländischer Unternehmen in der Türkei ist dies ein Schritt, der für die OMV positiv ist."
Die Veräußerung der Petrol Ofisi ist auch für den Großteil der negativen Sondereffekte in Höhe von 1,322 Mrd. Euro verantwortlich, die das Ergebnis in den roten Bereich gedrückt haben. Das den Aktionären zuzurechnende Periodenergebnis war im ersten Halbjahr mit -316 Mio. Euro negativ, im zweiten Quartal betrug der Verlust sogar 1,028 Mrd. Euro.
Rechnet man die einmaligen Effekte und Lagerhaltungsverluste bzw. Gewinne heraus, erhält man ein operatives Ergebnis (CCS EBIT vor Sondereffekten) von 1,467 Mrd. Euro im ersten Halbjahr.
Der Verkauf der Petrol Ofisi sei ein "Einmal-Effekt und eine rein buchhalterische Maßnahme", betonte Seele. "Das sind Altlasten aus dem Erwerb der Petrol Ofisi seit 2010." Die beim Verkauf verbuchten Verluste seien "die kumulierte Zahl aus den Währungsabwertungen seit 2010," erklärte Finanzvorstand Reinhard Florey. "Das ist über diese Jahre jeweils über den Cashflow auch in die Bilanz reingezogen worden", beim Verkauf "geht das einmal kumuliert durch die Gewinn- und Verlustrechnung".
Ein "Highlight" der Halbjahresbilanz ist für Seele der hohe Cashbestand von 4,2 Mrd. Euro. Allein durch den Verkauf der OMV (U.K.) und der OMV Petrol Ofisi flossen dem Unternehmen 1,69 Mrd. Euro zu. Die Nettoverschuldung betrug 943 Mio. Euro, der Verschuldungsgrad (Gearing) ist von 29 Prozent auf 7 Prozent gesunken. "Vor anderthalb Jahren hatten wir vier Milliarden Euro Schulden, jetzt haben wir vier Milliarden Euro Cashbestand."
Mit 339.000 boe/d (Barrel Öl-Äquivalente pro Tag) hat die Produktion im zweiten Quartal den höchsten Wert in zehn Jahren erreicht, teilte die OMV am Donnerstag mit. Die Jahresproduktion soll mit 330.000 boe/d höher ausfallen als bisher erwartet (320.000 boe/d). Die Produktionskosten sind um 19 Prozent auf 8,7 US-Dollar/boe gesunken.
Ihre Investitionen hat die OMV in der ersten Jahreshälfte auf knapp 700 Mio. Euro (nach 956 Mio. Euro) weiter zurückgefahren, investiert wird vor allem in die Suche und Förderung von Öl und Gas. Im Gesamtjahr soll sich das Investitionsvolumen auf 1,8 Mrd. Euro belaufen, bisher geplant waren 1,9 Mrd. Euro. 1,2 Mrd. davon fließen in den Upstream-Bereich (Öl- und Gasproduktion).
Ihre Ölpreis-Prognose für das laufende Jahr hat die OMV reduziert, man rechnet nun mit einem durchschnittlichen Brent-Preis von 52 Dollar pro Fass, statt bisher 55 Dollar.
Am europäischen Gasmarkt gebe es nach wie vor ein Überangebot, aufgrund des kalten Winters im ersten Quartal dürften aber die durchschnittlichen Gaspreise an den europäischen Spotmärkten höher ausfallen als im Vorjahr. Weil im Winter die Gasspeicher geleert worden seien, sei auch die Nachfrage auch jetzt im Sommer höher, weil die Speicher wieder gefüllt werden müssten, erklärte Gas-Vorstand Manfred Leitner.
ivn/cri
APA
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