28.11.2013 14:26:30

Oettinger warnt vor weiter steigenden Energiekosten in Deutschland

   Von Jan Hromadko

   EU-Energiekommissar Günther Oettinger hat vor steigenden Energiekosten gewarnt. Die angepeilte Ausweitung von Wind- und Solarenergie werde die Energiekosten auch weiterhin massiv treiben, auch wenn im Koalitionsvertrag eine Verlangsamung des Wechsels hin zu "grüner Energie" vereinbart worden sei, sagte der Politiker am Rande einer Energiekonferenz in Berlin.

   In Deutschland sollen Atomkraftwerke und die meisten Kohle- und Gaskraftwerke bis Mitte des Jahrhunderts durch erneuerbare Alternativen ersetzt werden. Dafür gibt es lukrative Subventionen für Wind und Sonne, die die Stromrechnungen der Haushalte und Unternehmen deutlich verteuert haben. Allein 2013 werden die Subventionen für Erneuerbare Energien rund 20 Milliarden Euro betragen.

   "Die Sorge bleibt, dass Kostensteigerungen nur begrenzt werden" sagte Oettinger. "Ich erwarte daher, dass es auch in Zukunft noch weiteren Anpassungsbedarf geben wird".

   "Ich halte den Ausbauplan auf über 50 Prozent für erneuerbare Energien (bis 2035) für einen großen Kostentreiber und befürchte, dass der Ausbau der Netze und Speicherlösungen da nicht hinterher kommt", fügte er hinzu. Der Koalitionsvertrag sieht einen Ausbau der Erneuerbaren auf 40 bis 45 Prozent bis 2025 und 55 bis 60 Prozent bis 2035 vor.

   Bis 2050 will Deutschland 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen produzieren. Derzeit liegt der Anteil von Wind-, Sonnen- und Wasserkraft sowie Biomasse bei knapp unter einem Viertel.

   Allerdings sagte Oettinger zu den Energiereformplänen im neuen Koalitionsvertrag: "Es geht zaghaft in die richtige Richtung".

   Der Vertrag sieht außerdem vor, den Ausbau von On- und Offshore-Windkraft zu verlangsamen. Ab 2018 will Deutschland zu einem Auktionsmodell wechseln, das nur den kosteneffizientesten Projekten Subventionen gewährt.

   Die Pläne seien "natürlich keine Beschleunigung" des Ausbaus erneuerbarer Energien, sagte Umweltminister Peter Altmaier (CDU). "Die Zeichen der Zeit stehen nicht auf Beschleunigung."

   Wie viele der europäischen Nachbarn fährt auch Deutschland die finanzielle Unterstützung für erneuerbare Energien aus Sorge vor Wettbewerbsnachteilen gegenüber Konkurrenten wie den USA zurück, wo die Energiepreise insbesondere wegen der reichen Schiefergasfunde nach unten gehen.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   November 28, 2013 07:53 ET (12:53 GMT)

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