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22.06.2010 16:00:10

Oetker-Gruppe leidet 2009 unter der Wirtschaftsflaute - ddp

   BIELEFELD (Dow Jones)--Die Unternehmensgruppe Dr. Oetker hat im vergangenen Jahr einen herben Umsatzverlust hinnehmen müssen. Der Erlös sank im Vergleich zum Vorjahr um 14% auf knapp 8 Mrd EUR, wie der Bielefelder Konzern am Dienstag mitteilte.

   Erstmals in der Unternehmensgeschichte brach die Schifffahrts-Sparte ein. Die Ergebnisentwicklung sei insgesamt zufriedenstellend, hieß es. Ergebniszahlen wurden nicht bekannt gegeben.

   Mit 40% des Gesamtumsatzes war die Schifffahrt nach Unternehmensangaben weiter der größte Bereich. Erstmals in der Unternehmensgeschichte musste jedoch die Hamburg Süd-Gruppe, die 148 Containerschiffe leitet, Einbußen hinnehmen. Der Umsatz sackte in diesem Bereich um 28% auf 3,2 Mrd EUR. Insgesamt wurde 13% weniger Fracht befördert. Zu der Schifffahrts-Gruppe gehört auch die brasilianische Reederei Allianca.

   Durch die globale Wirtschaftskrise wurde Deutschland für die Oetker-Gruppe wieder wichtiger. Mit gut 3 Mrd EUR stieg der deutsche Anteil am Gesamtumsatz auf 38,2% von 34,5% im Vorjahr.

   Der Jahresauftakt sei im laufenden Jahr besser gewesen als 2009, teilte die Oetker-Gruppe mit. Derzeit lägen alle Firmen im Rahmen ihrer Planungen. Die Zahl der Beschäftigten stieg den Angaben zufolge aufgrund von Zukäufen im vergangenen Jahr um 1,8% auf knapp 25.000 weltweit.

   Gut ein Viertel des Konzernumsatzes (27%) entfiel im vergangenen Jahr auf den Bereich Nahrungsmittel. Weltweit wuchs diese Sparte um 6%. Der Auslandsanteil lag bei 65% des Gesamtumsatzes mit Nahrungsmitteln. Allerdings ging in Deutschland der Umsatz mit Marken wie Vitalis, Onken und Dr. Oetker um 5% zurück.

   Die für das Geschäft mit Bier und alkoholfreien Getränken verantwortliche Radeberger Gruppe schnitt 2009 "zufriedenstellend" ab. Allerdings habe die Sparte unter "margenvernichtenden Preisaktionen" gelitten, hieß es. Die Radeberger Gruppe habe jedoch ihr Leitbild "Marge vor Menge" beibehalten und trotz Absatzrückgängen das Umsatzniveau im Vorjahresvergleich fast halten können. Sie setzte 13,4 Mio Hektoliter Getränke ab und erzielte dabei einen Umsatz von 1,6 Mrd EUR. Vor allem in Deutschland gewann sie Marktanteile hinzu, denn bei einem um 2,9% schrumpfenden Biermarkt steigerte die Hauptmarke Radeberger Pilsener ihren Umsatz um 2%. Schöfferhofer Weizen gehörte laut Unternehmensangaben mit einem zweistelligen Absatz- und Umsatzplus zu den Wachstumstreibern der Gruppe. Insgesamt steuerten Bier und alkoholfreie Getränke 19,9% des Umsatzes bei.

   Die Oetker-Gruppe ist einer der größten deutschen Familienkonzerne. Unter ihrem Dach vereinigen sich neben Nahrungsmitteln (Radeberger, Jever, Henkell, Wodka Gorbatschow) auch Hotels, eine Bank (Bankhaus Lampe) und eine Chemiefabrik. Außerdem ist die Gruppe Mehrheitseigner von Bionade und größter Einzelaktionär der Douglas-Holding.

   DJG/ddp/jhe

   (END) Dow Jones Newswires

   June 22, 2010 09:29 ET (13:29 GMT)

   Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 29 AM EDT 06-22-10

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