Ausblick zurückhaltend |
14.05.2020 18:03:00
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Österreichische Post verschickte im 1. Quartal deutlich mehr Pakete - Post-Aktie büßt ein
"Wir haben im Paketgeschäft seit acht Wochen Weihnachten", beschreibt Pölzl die Situation seit dem Shut Down im Zuge der Coronavirus-Pandemie. Dies und Krankenstände beim Personal führten dazu, dass es regional zu Lieferverzögerungen kommen könne. Insgesamt hat das Paketaufkommen in den ersten drei Monaten des heurigen Jahres gegenüber dem 1. Quartal 2019 um 23,8 Prozent zugelegt.
Auf der Positivseite verbucht Pölzl den Ansturm auf shöpping. "Wir haben zur Zeit deutlich über 700 Händler aktiv, ein paar Hundert warten auf das Onboarding", rechnete er vor. Demnach befinden sich auf der Onlineplattform mittlerweile über zwei Millionen "sehr bunte" Artikel, die tägliche Bestellmenge hat sich verfünffacht.
Ein Loblied sang Pölzl heute auch auf die im April gestartete bank99 - dem Nachfolge-Kreditinsititut der BAWAG P.S.K. Das Kundeninteresse habe, selbst in Krisenzeiten, die eigenen Erwartungen übertroffen, aktuell gebe es rund 21.000 Kunden. Mit der bank99 habe die Post die Versorgungslücke, die durch die Ausdünnung der Filialnetze der Mitbewerber entstanden sei, auffüllen können.
Die Freude über die neue Bank und den Paketboom wird allerdings durch das Bilanzergebnis getrübt. "Es war das bisher schlechteste Ergebnis im Quartal", so Pölzl mit Verweis auf einen Rückgang des Betriebsergebnisses (Ebit) um 41,9 Prozent auf 33,3 Mio. Euro. Dies sei einerseits den Anlaufkosten durch die Bank, andererseits den virusbedingten Mehrkosten und dem Geschäftsausfall in anderen Bereichen geschuldet.
So sei die Werbepost um bis zu 70 Prozent eingebrochen. Und auch in den Filialen war weniger los: In der Division Filiale & Bank gab der Umsatz um 39,4 Prozent nach. Der Gesamtumsatz der teilstaatlichen, börsennotierten Post legte um 2,1 Prozent auf 502,9 Mio. Euro. Einen Ausblick auf das Gesamtjahr wagte Pölzl mit Verweis auf die Pandemie ("Das ist noch nicht aus") nicht, für 2021 wird eine Ergebnisverbesserung in allen Divisionen angestrebt.
Kurzarbeit gibt es bei der Post keine - und sei auch keine geplant. "Ganz im Gegenteil, wir haben alle Hände voll zu tun", so Pölzl vor Journalisten. Sehr wohl habe es aber Bereiche gegeben, wo weniger los war. Dank der "tollen Unterstützung" der Mitarbeiter und der Personalvertreter sei hier aber eine flexible Arbeitsverteilung möglich gewesen. "Ganz ohne Betriebsvereinbarung, das ist ja auch nicht selbstverständlich", lobte der Post-Generaldirektor.
Die Aktien der Österreichischen Post notierten am Ende des Donnerstagshandels in Wien 3,95 Prozent tiefer bei 31,60 Euro.
(Schluss) stf/kan
APA
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