Aktionärspakt möglich 25.02.2014 16:50:47

Österreich offen für Gespräche über Telekom Austria

Die österreichische Regierung zeigte sich am Dienstag offen für Gespräche mit dem Miteigentümer America Movil des mexikanischen Milliardärs Carlos Slim. Finanzminister Michael Spindelegger sagte, er sei "natürlich" interessiert an Wachstumsstrategien für gute Unternehmen wie Telekom Austria, deshalb stehe er einer Kooperation offen gegenüber.

   Spindelegger reagierte mit seinen Aussagen auf einen Vorstoß von América Móvil. Die Mexikaner hatten am Montag angeregt, mit der Staatsholding ÖIAG Gespräche über einen möglichen Aktionärspakt bei Telekom Austria zu starten. Österreich hält über die Holding 28 Prozent der Aktien, Slim kommt über seine Telekomgesellschaft América Móvil direkt und indirekt auf 27 Prozent.

   Slim setzt seit einiger Zeit auf eine Expansion in Europa, war mit seinem Engagement beim niederländischen Telekomkonzern KPN aber auf wenig Gegenliebe gestoßen. In Österreich war der Mexikaner eher willkommen. Nun könnte es auf ein Übernahmeangebot für Telekom Austria hinauslaufen.

   Sollten sich ÖIAG und América Móvil auf einen Aktionärspakt einigen, würde dadurch ein Pflichtangebot für die übrigen Anteilseigner ausgelöst. Dies ist nach österreichischem Recht erforderlich, wenn Anteilseigner Kontrolle über mehr als 30 Prozent der Stimmrechte erlangen. Ein ÖIAG-Sprecher bestätigte, dass es erste Kontakte mit den Mexikanern gebe. Formelle Verhandlungen fänden derzeit aber nicht statt.

   Auch América Móvil warnte vor zu hohen Erwartungen und teilte mit, dass sich die Kontakte in einem frühen Stadium befinden. Ob diese ersten Gespräche in tatsächliche Verhandlungen münden, sei unklar.

   Eine Sprecherin von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner sagte, möglicherweise könnten Gespräche "innerhalb der nächsten Wochen" abgeschlossen werden.

   Derzeit durchläuft die Telekombranche weltweit eine Konsolidierungsphase. Dabei ist América Móvil in Europa nicht alleine auf der Pirsch. So hatte vergangenes Jahr Vodafone den größten deutschen Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland übernommen. Die Briten hatten dabei Liberty Global ausgestochen. Telefónica ist unterdessen dabei, mit E-Plus in Deutschland die bisherige Tochter von KPN zu übernehmen.

   DJG/DJN/jhe/sha

  Dow Jones Newswires

Von Nicole Lundeen und Kerry Skyring

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