"Wir wollen wachsen" |
13.08.2013 16:15:00
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Ölreserven-Verkauf lässt OMV glänzen
"Wir messen uns am CCS EBIT", sagte auch OMV-Chef Gerhard Roiss, "das ist bereinigt um Einmaleffekte und um Lagereffekte". Dieses CCS EBIT sei industrieweit stark gefallen, bei der OMV um rund fünf Prozent auf 1,584 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg gleichzeitig um fünf Prozent auf 21,345 Milliarden Euro, wovon 10,568 Milliarden Euro im 2. Quartal erwirtschaftet wurden.
"Wir haben eine politisch sehr instabile Lage in vielen unserer Fördergebiete", sagte Roiss, "sei es in Libyen, Tunesien, sei es im Nahen Osten". Ein Thema sei auch nach wie vor, "dass die Ölpreis-orientierten Gaspreise höher sind als wir dann von den Kunden diese bezahlt bekommen".
Die wichtigste Kennzahl sei jedoch der Free Cashflow von 1,6 Milliarden Euro, sagte Roiss, für ihn "das Highlight des ersten Halbjahres". Das sei wichtig, "weil wir wachsen wollen. Das ist die Energie, der Turbo." 1,2 Milliarden Euro wurden im Halbjahr investiert und darüber hinaus die Nettoverschuldung von 4,4 auf 2,2 Milliarden Euro halbiert. Der Verschuldungsgrad (Gearing) beträgt derzeit 15 Prozent. "Das ist Basis für Wachstum, und Wachstum muss man sich zuerst verdienen und dann exekutieren", sagte Roiss.
Hauptergebnisbringer der OVM war das Upstream-Geschäft (Exploration und Produktion) mit einem EBIT von 1,251 Milliarden Euro. Hier sei natürlich auf Grund des gefallenen Rohölpreises und auch auf Grund eines leichten Produktionsrückganges das Ergebnis leicht (-10 Prozent) gefallen. Ende des ersten Halbjahres habe man die Produktion in Libyen für einige Wochen schließen müssen, mittlerweile laufe die Produktion dort wieder "auf vollen Touren". Die aktuellen Streiks in Libyen haben laut E&P-Vorstand Jaap Huijskes "derzeit keine Auswirkungen" auf die OMV.
Im Bereich Gas & Power ist das bereinigte EBIT vor Sondereffekten gesunken, Hauptgrund seien die langfristigen Lieferverträge, sagte Gas-Vorstand Hans-Peter Floren. "Wir haben allerdings in diesem Jahr das Recht, die Preise anzupassen. Wir haben unsere Ansprüche gegenüber den Lieferanten geltend gemacht", sagte Floren. Der Anpassungstermin mit der Gazprom sei der 1.4. d.J., jener mit Statoil der 1. Oktober. "Wir sind in intensiven, fortgeschrittenen Verhandlungen und machen unsere Ansprüche geltend." Die OMV hat jetzt zwei Gaskraftwerke in Betrieb: Seit August 2012 in Brazi in Rumänien in Betrieb, seit Ende Juni 2013 auch Samsun in der Türkei - dort fährt man bereits unter Volllast, allerdings werden noch Tests durchgeführt.
Von einem sehr erfolgreichen Halbjahr sprach OMV-Raffinerievorstand Manfred Leitner. Man sei nicht nur wegen eines besseren Marktumfeldes besser gewesen, sondern wegen einer verbesserten Performance, betonte er. Die Auslastungsrate der Raffinerien betrage 91 Prozent, "das ist Industrie-Leadership". Bei den Kosten liege man um 5 Prozent unter dem Vorjahr.
Für das gesamte Geschäftsjahr 2013 rechnet OMV-Chef Roiss mit einem Ölpreis über 100 US-Dollar. Die Raffineriemarken werden deutlich niedriger ausfallen als im Vorjahr, der Upstream-Bereich etwa auf Vorjahresniveau liegen. Die Investitionen sollen sich heuer auf ca. 2,8 Milliarden Euro belaufen, wovon 70 Prozent in E&P gehen.
Am Produktionsziel von 350.000 Fass pro Tag (bpd) im Jahr 2016 halte man fest, sagte E&P-Chef Huijskes.
Der Kurs der OMV-Aktie legte bis 13.40 Uhr um 0,90 Prozent auf 34,83 Euro zu. Der ATX stand zur gleichen Zeit um 0,47 Prozent höher.
(GRAFIK 0980-13, Format 42 x 120 mm) (Schluss) ivn/sp
ISIN AT0000743059 WEB http://www.omv.com
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