Aktie legt trotzdem zu |
26.11.2015 10:33:00
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Ölpreisschock drückt SBO in die Verlustzone
SBO-Chef Gerald Grohmann hatte die Aktionäre schon seit Monaten auf die schlechten Nachrichten vorbereitet. Angesichts des Marktumfelds sei das Ergebnis "durchaus annehmbar", sagte Grohmann am Donnerstag zur APA. Die SBO-Aktie legte am Vormittag um fast vier Prozent auf 54,80 Euro zu - seit Jahresbeginn hat sie jedoch um ein Zehntel an Wert verloren. "Wir machen uns keine Sorgen. Das Geschäftsmodell als solches ist intakt, wir haben ähnliche Zyklen schon erlebt. Je länger dieser Zyklus andauert, desto größer ist der Nachholeffekt."
Derzeit wirkt aber ein gegenteiliger Effekt. "Unsere Kunden haben im vergangenen Jahr überproportional bestellt, 2014 war ein Rekord-Auftragsjahr für SBO. Die Kunden sitzen auf vollen Lägern". Der Auftragseingang ging in den ersten neun Monaten um mehr als die Hälfte auf 154,2 Millionen Euro zurück. Der Auftragsstand lag zum Ende des dritten Quartals mit 40,2 Millionen Euro um zwei Drittel unter dem Vorjahreswert.
Trotz des Markteinbruchs habe man in den ersten neun Monaten ein positives operatives Ergebnis (EBIT) von 16,5 Millionen Euro vor Wertminderungen erzielt, betont Grohmann. Wegen der ungünstigen Marktsituation wurde eine Firmenwertabschreibung von 21,7 Millionen Euro vorgenommen und das Sachanlagevermögen um 1,9 Millionen Euro nach unten wertberichtigt. Weitere Abschreibungen seien nicht ausgeschlossen, aber "wir sehen das für jetzt als ausreichend an", sagte Grohmann.
Der Personalstand wurde um ein Viertel reduziert, derzeit beschäftigt Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment weltweit rund 1.230 Leute. Weiterer Stellenabbau sei "möglich und wahrscheinlich", so Grohmann, "aber irgendwo wird dann Schluss sein. Wir wissen: Der nächste Aufschwung kommt, und wir dürfen unsere Kernkompetenzen nicht verlieren."
Wann der Aufschwung kommen wird, könne derzeit niemand sagen. Damit die Ölkonzerne ihre Investitionen wieder steigern, muss sich der Ölpreis nachhaltig in Richtung 60 oder 70 Dollar bewegen. Das Barrel (159 Liter) der Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet aktuell knapp mehr als 42 Dollar, für die Nordseesorte Brent bekommt man etwas mehr als 45 Dollar.
Man sei jedenfalls gut aufgestellt, um auch eine längere Durststrecke überstehen zu können, meint Grohmann. Der Free Cashflow betrug 70,9 Millionen Euro und die liquiden Mittel sind um 44 Prozent auf 188 Millionen Euro gestiegen. Das Geld könnte man für Zukäufe nützen. "Wir schauen uns vermehrt und intensiver nach Akquisitionen um, derzeit ist aber nicht viel auf dem Markt", sagte Grohmann.
ivn/ggr
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