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Kritik am Verbund 21.11.2012 14:01:00

ÖBB-Betriebsratschef fordert mehr Eigenkapital für die Bundesbahn

Der teilstaatliche Verbund habe vor zwei Jahren eine Eigenkapitalspritze von 500 Mio. bekommen, die ÖBB seien leer ausgegangen. Nun tauchten immer mehr Berichte auf, dass das Geld vom Verbund nicht in den Ausbau der Wasserkraft, sondern für Investitionen in ein Braunkohlekraftwerk in der Türkei und andere Projekte im Bereich der nichterneuerbaren Energien verwendet worden sei, kritisiert Hebenstreit im Gespräch mit der APA.

Durch eine Eigenkapitalspritze für die Bundesbahn könnte in Verbesserungen von Angebot und Qualität sowie in modernes Wagenmaterial investiert werden, um das gestiegene Fahrgastaufkommen auch in Zukunft halten bzw. ausbauen zu können. Mit einer Erhöhung des Eigenkapitals könnte zudem die durch Spekulationsgeschäfte der Vergangenheit wirtschaftlich angeschlagene Güterverkehrssparte der ÖBB rascher saniert werden.

Von Investitionen in die Schiene würde nicht nur umweltfreundliche Mobilität, sondern auch österreichische Zulieferbetriebe profitieren, betont Hebenstreit. Eine Eigenkapitalstärkung würde auch für mehr Kostenwahrheit sorgen. Mit diesen Mitteln könnten Schulden der Republik, die bei den ÖBB geparkt wurden, zurückgezahlt werden. Das würde die Refinanzierungskosten senken. Operativ seien die meisten ÖBB-Unternehmen 2012 voraussichtlich im Plus, das werde allerdings von den Zinsaufwendungen wieder aufgefressen. Eine Kapitalspritze könnte zukünftigen Preissteigerungen bei Bahntickets entgegenwirken, nach dem Motto: "Billiger fahren statt Zinsen zahlen".

Der Spitzengewerkschafter verweist auch auf Probleme durch die Auslagerung der technischen Services in die kostengünstigere Slowakei. Wie das "WirtschaftsBlatt" heute Mittwoch berichtet, wurde die Ausgliederung technischer Services ins Ausland vorerst gestoppt. Nach der Entgleisung eines ÖBB-Güterwaggons in Brixen im Juni aufgrund technischer Mängel verhängte Italien einen Einreisestopp über die ÖBB-Waggons. Derzeit werden rund 2.000 ÖBB-Waggons sukzessive nach Österreich zurückgeholt und hier von regionalen technischen ÖBB-Werkstätten durchgecheckt. Der vorläufige Schaden durch den Unfall und die daraus resultierenden Folgen von fünf Millionen Euro werde laut ÖBB-Chef Christian Kern zum Großteil, nämlich 4,4 Mio. Euro, von der slowakischen Wartungsfirma gedeckt. Die ÖBB müssten davon nur 600.000 Euro tragen.

Laut Hebenstreit gibt es zur Problematik der Auslagerungen weitere Gespräche mit der Konzernführung. Bisher seien die Verhandlungen mit der Belegschaftsvertretung gut verlaufen.

gru/sp

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