Prognosen |
26.08.2024 22:07:39
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NVIDIA-Aktie vor Bilanz ein Kauf für Analysten - So steht es um weitere KI-Titel wie AMD & Co.
• Auch bei AMD erhebliches Wachstumspotenzial
• Baidu & Co. schwächeln
Das Thema künstliche Intelligenz ist an den Börsen weltweit nach wie vor äußerst präsent und insbesondere der Chipgigant NVIDIA steht weit oben im Anlegerinteresse.
Analysten raten zum Kauf der NVIDIA-Aktie
Mit Blick auf die bevorstehende Bilanzvorlage diesen Mittwoch äußerten sich die Analysten von Evercore ISI jüngst erneut zu dem KI-Profiteur aus Kalifornien. Sie raten Anlegern, sich nicht von möglichen Verzögerungen bei der Veröffentlichung des Blackwell-Systems abschrecken zu lassen, die Sorgen seien "übertrieben", zitiert Investing.com. Vielmehr sollten Interessierte noch vor der Zahlenvorlage zugreifen und die NVIDIA-Aktie kaufen. Zwar könnten negative Ankündigungen kurzfristige Kursrückgänge von fünf bis zehn Prozent bedeuten, schätzen die Evercore-Analysten mit Blick auf frühere Verzögerungen und Produktunterbrechungen, allerdings habe NVIDIA stets eine starke Widerstandsfähigkeit bei der schnellen Entwicklung alternativer Lösungen gezeigt. "Darüber hinaus glauben wir, dass die Nachfrage, sollte es zu einer Verzögerung kommen, so stark ist, insbesondere bei CSPs (Cloud Service Providers) und Unternehmen der Stufe 2 und 3, dass Hopper-Lösungen der aktuellen Generation gekauft würden, selbst wenn Blackwell vorangetrieben würde."
Generell sei die Nachfrage nach den Systemen des US-Chipkonzerns weiterhin stark, weshalb sich die Analysten überaus zuversichtlich zeigten, dass NVIDIA auch in Zukunft weiter wachsen werde. Die Experten von Evercore sehen das Papier daher weiterhin als "Top-Wahl für den tektonischen Wandel in der Computertechnik" an, zitiert Investing.com weiter. Im Rahmen der optimistischen Prognose hoben sie so auch ihr Kursziel von zuvor 145 auf nun 150 US-Dollar an - ein Aufwärtspotenzial von rund 16 Prozent gegenüber dem letzten Schlusskurs (Stand: 23. August 2024). An der NASDAQ kostet der NVIDIA-Anteilsschein derzeit 129,37 US-Dollar, seit Jahresstart hat sich das Papier um etwa 161 Prozent verteuert. Von insgesamt 35 auf TipRanks erfassten Analystenstimmen raten aktuell 32 zum Kauf, während drei Experten empfehlen, die NVIDIA-Aktie zu halten. Das durchschnittliche Kursziel liegt dort bei 149,89 US-Dollar.
NVIDIA-Aktien steigen vor Quartalsbericht in Richtung Rekordhoch
Der anfängliche Optimismus vor den Quartalszahlen ist am Montag sichtlich verflogen. Mit einem Kursplus im Tageshoch von 1,46 Prozent auf 131,26 US-Dollar zählten die Papiere der KI-Koryphäe zu den am Montag am aktivsten gehandelten Aktien an der US-Börse NASDAQ. Zur Schlussglocke ging es jedoch 2,25 Prozent auf 126,46 US-Dollar abwärts.
Monatelang hatte das Thema Künstliche Intelligenz (KI) die Kurse von Technologie-Aktien angetrieben, wobei allen voran NVIDIA als Nummer eins in diesem Bereich profitierte. Als zur Berichtssaison des zweiten Quartals jedoch zunehmend mehr auf KI-Technologie und -Anwendungen ausrichtete Unternehmen mit ihren Zahlen und Ausblicken die immer höheren Erwartungen enttäuschten, setzte Ernüchterung ein.
Nun wird mit Spannung auf NVIDIAs Zahlen gewartet und es werden bereits wieder Vorschusslorbeeren verteilt: Am Freitag war es für die Aktie um knapp fünf Prozent nach oben gegangen. Zum im Juni erreichten Rekordhoch von etwas unter 141 Dollar fehlen nur noch knapp neun Prozent.
Die Kursverluste während der jüngsten, allgemeinen Marktturbulenzen von Anfang August wurden auch längst wieder mehr als wett gemacht. Seit dem Tief am 5. August ist der Aktienkurs bereits wieder um rund 43 Prozent nach oben geklettert. Am Börsenwert bemessen ist NVIDIA mit 3,18 Billionen Dollar das zweitteuerste US-Unternehmen. Nur Apple ist mit aktuell 3,45 Billionen Dollar mehr wert.
Mit einem Plus von etwas mehr als 160 Prozent in diesem Jahr ist die NVIDIA-Aktie das mit Abstand stärkste Papier im Technologie-Auswahlindex NASDAQ 100 - und das, nachdem das Papier 2023 um fast 240 Prozent gestiegen ist. In den vergangenen fünf Jahren zog der Börsenwert von NVIDIA um mehr als 3.000 Prozent an. Im August 2019 war das Unternehmen gerade mal rund 100 Milliarden Dollar wert.
Tech-Experte Conor O'Mara von der Investmentbank Jefferies schreibt vor diesem Hintergrund, dass er zuletzt immer wieder von zahlreichen Leuten gefragt worden sei, ob er das Halten der NVIDIA-Aktie vor dem anstehenden Zahlenwerk empfehlen könne. "Wahrscheinlich nicht", lautet sein Fazit mit Blick auf die Kurserholung. Dabei ist er aber selbst nervös und nennt als wesentlichen Grund für seine Vorsicht Blackwell, einer neuen Technologie von NVIDIA.
Die nach dem Mathematiker David Blackwell benannte und im März dieses Jahres von NVIDIA vorgestellte Mikroarchitektur für Grafikprozessoren (GPUs) ist eine Weiterentwicklung der für Rechenzentren konzipierten GPU-Mikroarchitektur Hopper.
Jüngst hatte "The Information" über Verzögerungen bei dieser Prozessor-Generation Blackwell geschrieben. Nun schrieb der Tech-Experte O'Mara: "Wir wissen einfach nicht, wie die Prognose mit den Blackwell-Pushouts und dem begrenzten Kapazitätswachstum auf Testbasis aussehen wird." Bei Hopper sei alles fein, aber der Zeitpunkt von Blackwell bleibe ungewiss. O'Mara hält es dennoch für möglich, dass NVIDIA eine positive Prognose abgeben könnte.
UBS-Analyst Timothy Arcuri sieht dagegen laut seiner letzten Studie von Mitte August Aufwärtspotenzial für die Aktie wie auch für das anstehende Zahlenwerk. Er nennt NVIDIA ein "Top Pick" und bewertet die Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 150 Dollar.
Die Indikatoren, auf die er sich im Allgemeinen verlasse, deuteten nach oben, schrieb er. Dabei verwies Arcuri auf die "ausschließlich wegen der hohen Hopper-Nachfrage starken Quartalszahlen" von Super Micro sowie auf starke Zahlen der taiwanesischen Konzerne TSMC, King Yuan Electronics und Quanta Computer. Auch er sieht allerdings Kommentare zu Blackwell als "größte mögliche Belastung an, die alles überschatten könnte".
Wachstumspotenzial bei AMD-Aktie
Neben NVIDIA setzen Analysten auch auf AMD. Auch hier sehen sie weiteres Wachstumspotenzial in den kommenden Jahren, weshalb die Analysten von Edward Jones dem US-Halbleiterkonzern zuletzt ebenfalls ein Kaufrating verpassten. Im Fokus stehe insbesondere die starke Nachfrage nach der Rechenzentrumsinfrastruktur, die "dazu beitragen sollte, den Verkauf dieser wichtigen Produkte [GPUs und CPUs, Anm. d. Red.] ankurbeln dürfte", zitiert Investing.com. Ein weiterer relevanter Treiber sei den Edward Jones-Analysten zufolge die vielversprechende Übernahme von Xilinx: "Während die Übernahme von Xilinx AMDs Geschäft um neue programmierbare Chipprodukte und Endmärkte erweitert, glauben wir, dass sich das Unternehmen noch in der Anfangsphase des Cross-Sellings und der Integration von Xilinx- und AMD-Produkten befindet", erklärte das Unternehmen. An der NASDAQ kostet eine AMD-Aktie aktuell 154,98 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 23. August), seit Jahresstart ist es bereits um rund fünf Prozent nach oben gegangen. Auf TipRanks raten 28 von insgesamt 34 Analysten den Titel zu kaufen, sechs setzen derweil auf "Halten". Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 190,90 US-Dollar und damit etwa 23 Prozent über dem aktuellen Niveau.
So steht es um Aktien von Apple, Baidu & Co.
Weniger optimistisch äußerten sich die Analysten jüngst zu Baidu . Nach der jüngsten Ergebnisvorlage haben die Analysten von Bernstein das Papier von Outperform auf Market Perform herabgestuft und auch ihr Kursziel von 130 auf 97 US-Dollar reduziert. Derzeit kosten die an der NASDAQ notierten ADRs des chinesischen Suchmaschinenunternehmens 85,70 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 23. August). Im Geschäft am Montag ging es um 0,61 Prozent nach oben auf 86,22 US-Dollar. Seit Beginn des Jahres mussten die Papiere bereits fast 28 Prozent an Wert einbüßen. "Wir erwarten mehr Störungen der kurzfristigen Suchergebnisse und begrenzte Anzeichen von Erfolg in den nächsten Quartalen (die es den Anlegern ermöglicht hätten, längerfristig zu blicken", zitiert Investing.com die Bernstein-Analysten. Und weiter: "AI Cloud und Robotaxi sind positiv, aber ohne eine Erholung der Suche erwarten wir, dass die Aktien unter Druck bleiben werden". Das durchschnittliche Kursziel auf TipRanks liegt jedoch weiterhin bei 133,40 US-Dollar und damit fast 56 Prozent über dem aktuellen Kursniveau. Neun der zehn bewertenden Analysten raten zum Kauf, lediglich einer zum Halten der Aktien.
Und auch zu Apple äußerten sich die Analysten zuletzt eher verhalten. MoffettNathanson zufolge sei der iKonzern zwar "bereit, im KI-Bereich zu gewinnen", das Potenzial hier sei jedoch bereits eingepreist. In diesem Zuge vergaben die Experten für die Apple-Aktie ein "Neutral"-Rating und ein Kursziel von 211 US-Dollar - knapp sieben Prozent unter dem letzten NASDAQ-Schlusskurs bei 226,84 US-Dollar (Stand: 23. August). Bei TipRanks liegt das durchschnittliche Kursziel unterdessen bei 247,43 US-Dollar, was einem Aufwärtspotenzial von mehr als neun Prozent gleichkommen würde. Von 34 Analysten, die eine Bewertung abgaben, raten 24 zum Kauf, während neun empfehlen, die Aktie zu halten. Ein Analyst spricht sich für den Verkauf des Anteilsscheins aus. Am Montag zeigten sich die Papiere im Handel 0,15 Prozent tiefer und tendierten bei 227,18 US-Dollar.
Redaktion finanzen.at / dpa-AFX
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Apple Inc. | 244,75 | 0,51% | |
Baidu.com Inc. | 84,50 | 2,80% | |
NVIDIA Corp. | 134,08 | 4,21% |