Zusätzliche Verlagerung |
25.09.2018 12:18:00
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Novartis streicht in der Schweiz über 2.000 Stellen
Novartis will über einen Zeitraum von vier Jahren an den Produktionsstandorten Basel, Stein, Schweizerhalle und Locarno rund 1.500 Stellen streichen. Weitere 700 Stellen im Dienstleistungsbereich werden ins Ausland verlagert. Im Gegenzug werden durch den Aufbau einer Fertigungsstätte für Zell- und Gentherapien in Stein etwa 450 neue Stellen geschaffen. Diese Maßnahme hatte der Konzern bereits kürzlich angekündigt.
Zunächst sind jetzt Konsultationen mit den Betroffenen und den Arbeitnehmervertretern geplant. Konzernchef Narasimhan betonte während einer Telefonkonferenz mit Journalisten, man hoffe, die zu rekrutierenden 450 Spezialisten für die neue Fertigungsstätte in Stein aus dem Pool der Betroffenen ziehen und umschulen zu können. Angesichts des geänderten Produkt-Portfolios seien aber Anpassungen an den weltweiten Produktionskapazitäten notwendig, um diese effizienter zu gestalten, machte der Manager deutlich. So habe man in den USA und Japan bereits Schritte in diese Richtung unternommen.
Diese Anpassungen seien allesamt Teil der bereits im Jahr 2016 angekündigten Vorhaben. Seinerzeit hatte Novartis angekündigt, sein Produktionsnetzwerk straffen zu wollen, um so bis 2020 die Kosten jährlich um eine Milliarde US-Dollar zu senken. Dies wiederum soll helfen, die Margen auf das angestrebte Niveau im mittleren 30-Prozent-Bereich zu bringen.
Die Verlagerung von Dienstleistungsaufgaben geht bereits auf einen Entscheid von Novartis aus dem Jahr 2014 zurück. Damals schuf der Konzern die Business Services-Organisation. Um interne Dienstleistungen zu niedrigen Kosten anbieten zu können, baute Novartis fünf globale Servicezentren in Dublin (Irland), Hyderabad (Indien), Kuala Lumpur (Malaysia), Mexico City (Mexiko) und Prag (Tschechische Republik) auf. Nun sollen sowohl Führungs- als auch normale Positionen in diese Servicezentren verlagert werden. Diese Verlagerungen werden vor allem den Campus in Basel betreffen. Weltweit ist die Schweiz mit den geplanten 700 zu verlagernden Stellen damit am stärksten betroffen.
Narasimhan und Schweiz-Chef Matthias Leuenberger betonten jedoch, dass Novartis dem Standort Schweiz weiter verpflichtet bleibe. Nach der Umsetzung des Abbaus und der Abspaltung der Augensparte Alcon sollen in der Schweiz ungefähr 10 Prozent der weltweit tätigen Arbeitskräfte von Novartis angestellt sein.
Klar enttäuscht reagieren die baselstädtische Regierung und die Gewerkschaften. Man sei "überrascht vom Ausmaß des Stellenabbaus" bei Novartis, von dem sie "mit Bedauern und Enttäuschung" Kenntnis nehme, hieß es etwa von der Stadt Basel. Die Gewerkschaft Syna sprach gar von einer "Sauerei".
Dagegen zeigten sich Investoren recht angetan von den Plänen, wie das Kursplus von zuletzt rund 0,8 Prozent zeigte. Novartis-Aktien zählten damit Dienstag zu den gefragtesten Blue Chips.
/hr/yr/AWP/tav
BASEL (dpa-AFX)

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