Nach Milliarden-Deal |
18.10.2018 12:56:43
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Novartis hebt Umsatzausblick - Übernimmt US-Firma Endocyte
Novartis kündigte zudem an, sein Geschäft mit neuartigen Medikamenten durch die Übernahme der US-Firma Endocyte für 2,1 Milliarden Dollar ausbauen zu wollen. An der Börse zog die Novartis-Aktie am Vormittag in der Spitze um mehr als 2 Prozent an.
2018 traut sich Novartis nun zu, seine Umsätze im mittleren einstelligen Prozentbereich steigern zu können. Vorher hatte der Konzern noch ein niedriges bis mittleres einstelliges Plus anvisiert. Dass die Untergrenze der bisherigen Bandbreite nun wegfällt, kam indes für Kenner wenig überraschend. Analysten hatten bereits damit gerechnet, nachdem Finanzchef Harry Kirsch solch einen Schritt bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen angedeutet hatte.
An seiner Ergebnisprognose hält der Konzern weiter fest: Für das operative Kernergebnis, aus dem Abschreibungen, Zu- und Verkäufe sowie andere Sonderfaktoren herausgerechnet sind, wird ein Anstieg im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich erwartet.
Nach drei mauen Jahren nimmt Novartis unter der Führung des neuen Konzernchefs Vasant Narasimhan langsam Fahrt auf. Im dritten Quartal war es vor allem der Pharmabereich (Innovative Medicines), der dem Konzern zu weiterem Wachstum verhalf. Im Gesamtkonzern stiegen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent auf 12,8 Milliarden Dollar. Starke Zuwächse verzeichneten vor allem zwei Hoffnungsträger: Das Schuppenflechtemittel Cosentyx kam - gerechnet zu konstanten Wechselkursen - auf ein Umsatzplus von 37 Prozent. Die Erlöse mit dem Herzmittel Entresto konnte Novartis sogar mehr als verdoppeln. Analyst Bruno Bulic von der Baader Bank stufte die Erlöskennziffern als stark ein.
Andere Analysten bezeichneten die Zahlen jedoch als durchwachsen. Einige Experten monierten etwa die Entwicklung bei Alcon, von der sie sich mehr versprochen hatten. Die vor der Abspaltung stehende Augensparte setzte ihr Wachstum zwar ein weiteres Quartal fort, das bereinigte operative Ergebnis ging jedoch wegen Währungseffekten zurück. Alcon soll 2019 an die Börse gebracht werden. Bei der Generikasparte Sandoz machte sich weiterhin der Preisdruck insbesondere in den USA bemerkbar. Sandoz konnte diese Last nur zum Teil durch höhere Verkäufe wettmachen.
Der erst seit Februar amtierende Novartis-Chef Narasimhan will den Konzern durch die Konzentration auf innovative Medizin und neuartige Gentherapien voranbringen und hat bereits zahlreiche weitreichende Entscheidungen zum Umbau des Konzerns getroffen. Alcon wird an die Börse gebracht, Teile des US-Portfolios von Sandoz kamen unter den Hammer. Erst kürzlich kündigte der neue Novartis-Chef einen Abbau an von mehr als 2000 Stellen in der Schweiz und die Schließung eines Werkes in Großbritannien an.
Im abgelaufenen Quartal jedoch musste Narasimhan sich trotz der Umsatzzuwächse mit weniger Gewinn zufrieden geben. Das für die Konzernprognose maßgebliche bereinigte operative Kernergebnis stieg zwar um 5 Prozent auf gut 3,6 Milliarden Dollar und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Höhere Restrukturierungskosten sowie Anlaufinvestitionen, die Novartis zur Steigerung seines Wachstums tätigte, sorgten jedoch für einen Rückgang beim operativen Ergebnis um 18 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar. Auch ein Rückruf des bei Augenoperationen verwendeten Implantats Cypass belastete.
Unter dem Strich sank der Überschuss um 22 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar. Hier machte sich auch der Wegfall der Beiträge aus einem Gemeinschaftsunternehmen mit GlaxoSmithKline bemerkbar. Novartis hatte seinen Anteil im zweiten Quartal an die Briten veräußert.
Die jetzige Übernahme der US-Firma Endocyte passt zum Fokus auf neuartige Therapien. Novartis will für das auf Radiopharmazeutika spezialisierte US-Unternehmen 24 Dollar je Aktie hinblättern. Endocyte entwickelt zielgerichtete Therapien zur Behandlung von Krebskrankheiten auf der Basis von radioaktiven Substanzen. Einem der Endocyte-Produkte winke womöglich ein baldiger Marktstart, erklärte Novartis.
/tav/nas/fba
BASEL (dpa-AFX)
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