Normalbetrieb läuft weiter |
02.03.2017 17:26:00
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IT-Probleme beim AMS mit IBM offenbar noch größer als bekannt
IBM Österreich hatte laut einem Zeitungsbericht Ende Jänner zu IT-Problemen mit dem AMS erklärt, dass man keine spezifischen Kundensituationen kommentiere.
In einem offenbar von der AMS-Geschäftsführung an die IBM-Spitze verschickten E-Mail heißt es, dass die Geschäftsbeziehung "in einer mehr als kritischen Situation" angekommen sei. "Nicht mehr der laufende Betrieb macht uns Sorgen, sondern die Tatsache, dass praktisch alle bedeutenden Entwicklungsvorhaben auf 'rot' stehen", heißt es dazu in einem E-Mail der AMS-Geschäftsführung, das der APA vorliegt.
Neben den Schwierigkeiten bei der Umsetzung der geplanten Skillmatching-Jobplattform gebe es nämlich auch andere Problemfelder. So hapere es auch bei den gesetzlich notwendigen Änderungen an den bestehenden Fachapplikationen - was auch für die Regierung ein Problem darstelle, wenn es schlagend werde. IBM habe "aufgrund von Ressourcenengpässen" für 2017 große Schwierigkeiten, allein die gesetzlich notwendigen Änderungen und Anpassungen zuzusagen bzw. umzusetzen, heißt es
Bei der "eAkte" habe IBM dem AMS angekündigt, den vereinbarten Lieferumfang, insbesondere die Anbindung an die bestehende Fachapplikation, aufgrund der Probleme in der Jobplattform und den damit verbundenen Ressourcenengpässe zum vereinbarten Lieferzeitpunkt höchstwahrscheinlich nicht halten zu können.
Bei der "KundInnenkontakthistorie" sei "aus heutiger Sicht ein Zeitplan nicht seriös abschätzbar", heißt es von AMS-Seite. Das Projektende werde nicht vor 2018 sein. Beim erwarteten Start des Umsetzungsprojektes durch IBM mehr als ein Jahr nach Fertigstellung des Pflichtenheftes sei "die Verwertbarkeit des Pflichtenheftes höchst in Frage zu stellen".
Wenig erfolgsversprechend klingt auch die Problemlage beim IBM-Produkt "Sametime" - laut IBM-Homepage ein Produkt zu "sofortiger Zusammenarbeit durch soziale Kommunikation über integrierte Voice-, Daten- und Videoservices". Der Stand der Umsetzung laut AMS-Unterlagen: "IBM versucht seit Mitte 2016 Sametime zu implementieren. Das Projekt wurde derzeit von IBM gestoppt, da die im Test aufgetretenen Fehler bis dato nicht behoben werden konnten."
Und zum geplanten Intranet habe es mit IBM "über ein Jahr lange Diskussionen über Scope und Preis" gegeben.
Das AMS hatte in der Vergangenheit mehrfach mit IT-Problemen zu kämpfen. IBM erhielt im Jahr 2011 den Zuschlag für die Betreuung und Weiterentwicklung der AMS-IT in Höhe von 173 Mio. Euro. Die Mindestbindefrist des Arbeitsmarktservice an den IT-Partner IBM endet im September 2017. Vor IBM war die Siemens-Tochter amsbg zuständig.
Normalbetrieb nicht betroffen
"Der laufende IT-Betrieb funktioniert einwandfrei und ist in keinster Weise gefährdet", erklärt der AMS-Vorstand auf APA-Anfrage. IBM sei mit der Lieferung der IT-Neuentwicklungen in Verzug.
Zu weiteren Details der IT-Probleme wollte sich das AMS mit dem Hinweis auf vertragliche vereinbarte Verschwiegenheitspflicht mit IBM nicht äußern. Sollte der Auftrag von IBM nicht ordnungsgemäß erfüllt werden, erwartet Sozialminister Alois Stöger (SPÖ), dass die AMS-Geschäftsführung die Konsequenzen zieht und alle möglichen rechtlichen Schritte ausschöpft. Es handle sich um nicht fertiggestellte Zusatzfeatures, hieß es aus dem Sozialministerium zur APA. Kein Arbeitsloser werde aufgrund der IT-Problemen bei der Jobsuche behindert.
Das AMS hatte in der Vergangenheit mehrfach mit IT-Problemen zu kämpfen. IBM erhielt im Jahr 2011 den Zuschlag für die Betreuung und Weiterentwicklung der AMS-IT in Höhe von 173 Mio. Euro. Die Mindestbindefrist des Arbeitsmarktservice an den IT-Partner IBM endet im September 2017. FPÖ-Sozialsprecher Herbert Kickl forderte am Donnerstag einen Sonder-Sozialausschuss, in dem Stöger und die AMS-Chefs Herbert Buchinger und Johannes Kopf zur Lage der AMS-IT Stellung nehmen sollen.
(Schluss) gru/cri/cts
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