Nintendo-Aktie im Minus: Prognosen stehen trotz "Pokémon Go"-Hype

Nachdem die Nintendo-Aktie am gestrigen Dienstag die kräftige Abwärtsbewegung vom Wochenauftakt unterbrechen konnte, rutschte der Kurs der Anteilsscheine des japanischen Videospieleherstellers am Mittwoch wieder ab. Zeitweise büßte das Nintendo-Papier in Tokio mehr als fünf Prozent ein, im Frankfurter Börsenhandel ging es sogar annähernd acht Prozent abwärts.

Nintendo bleibt trotz "Pokémon Go"-Hype vorsichtig

Schuld an dem Kursverlust sind vor allem Gewinnmitnahmen nach dem "Pokémon Go"-Hype der vergangenen Wochen. Belastend wirkt sich am Mittwoch aber auch der Jahresaublick aus: Trotz der weltweiten Begeisterung für das erste Nintendo-Handyspiel "Pokémon Go" gibt sich der japanische Konzern weiter zurückhaltend.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hält Nintendo an der Jahresprognose fest. Der Konzern geht weiterhin davon aus, dass der operative Gewinn im Finanzjahr bis Ende März 2017 um 37 Prozent auf umgerechnet rund 388 Millionen Euro steigt.

Nintendo-Aktie mit Achterbahnfahrt

Bereits vergangene Woche hatte Nintendo versucht, den Hype um "Pokémon Go" zu dämpfen. Das Spiel werde nur begrenzten Einfluss auf die Geschäftszahlen haben, hatte Nintendo erklärt. Doch die Begeisterung der Nintendo-Anleger über "Pokémon Go" ebbt nur langsam ab: Am gestrigen Dienstag hatte die Aktie kurzzeitig die Talfahrt gestoppt, weil das Smartphone-Spiel innerhalb von 19 Tagen mehr als 75 Millionen Mal auf iOS- und Android-Geräten weltweit runtergeladen wurde. Das hatte das Branchenportal "Techcrunch" unter Berufung auf die Datenanalysten von SensorTower berichtet.

Außerdem hatten die Entwickler von "Pokémon Go" Details über die Weiterentwicklung und die zukünftige Vermarktung des populären Spiels verraten. "Derzeit ist nur ein Zehntel der Ideen, die wir zu Beginn des Projekts vor zwei Jahren im Kopf hatten, umgesetzt", sagte Niantic-Chef John Hanke am Sonntag in San Diego.

Experten rechnen mit finanziellem Erfolg für Nintendo durch "Pokémon Go"

Am 6. Juli war "Pokémon Go" in den USA an den Start gegangen. Seither ist das Smartphone-Spiel in fast 40 Ländern verfügbar, seit Kurzem auch in Japan. Die große Nachfrage ließ den Markwert des von Nintendo um etwa 50 Prozent klettern. Experten rechnen damit, dass sich "Pokémon Go" letztlich auch ein finanzieller Erfolg für den "Wii"- und "DS"-Konzerns wird.

Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at