Im Interesse der Aktionäre? |
05.09.2024 23:18:00
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Nimmt sich NVIDIA "die Interessen der Aktionäre zu Herzen" - oder ergibt das Aktienrückkaufprogramm gar keinen Sinn?
• Chipkonzern kündigt Aktienrückkaufprogramm an
• Experten uneins
NVIDIA hat kürzlich seine Zahlen für das zweite Quartal seines Geschäftsjahres 2025 vorgelegt. Der Chipkonzern profitiert weiter vom KI-Boom, allerdings hat das Unternehmen mit seinem Geschäftsausblick die hochgesteckten Erwartungen der Wall Street verfehlt.
NVIDIA kündigt Aktienrückkaufprogramm an
Im Zuge der Zahlenvorlage kündigte NVIDIA zudem ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar an, was doppelt so viel ist, wie das vor einem Jahr angekündigte Aktienrückkaufprogramm im Wert von 25 Milliarden US-Dollar. Allein in der ersten Hälfte seines Geschäftsjahres hat NVIDIA Aktien im Wert von 15,4 Milliarden US-Dollar zurückgekauft, sodass von diesem Rückkaufprogramm am Ende des letzten Quartals noch 7,5 Milliarden US-Dollar übrig waren. Laut MarketWatch deute der Umfang des neuen Aktienrückkaufprogramms darauf hin, dass das Unternehmen seine Rückkäufe auch in Zukunft ausweiten könnte.
Laut Daten von Birinyi Associates ist NVIDIAs Rückkaufankündigung zusammen mit der des Facebook-Mutterkonzerns Meta Platforms die drittgrößte des Jahres - nur Apple und Alphabet haben größere Modelle vorgestellt, wie MarketWatch berichtet. NVIDIA sei eines von nur sieben Unternehmen in den USA, die ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar oder mehr angekündigt haben. Der Wert des neu angekündigten Akteinrückkaufprogramms entspricht rund 1,7 Prozent von NVIDIAs Marktkapitalisierung, die sich derzeit auf etwa 2,9 Billionen US-Dollar beläuft.
Analystin: Unternehmen nimmt sich "Interessen der Aktionäre zu Herzen"
Melissa Otto von S&P Visible Alpha TMT betrachtet NVIDIAs Aktienrückkauf positiv. "Wenn wir sehen, dass ein Unternehmen einen Aktienrückkauf durchführt, ist das in der Regel ein Zeichen dafür, dass das Unternehmen sich die Interessen der Aktionäre zu Herzen nimmt und versucht, sich auf diese Weise anzupassen", zitiert MarketWatch die Analystin. Otto glaubt, dass es die Aufgabe von Managementteams sei, über den Shareholder Value nachzudenken. NVIDIA habe zwar bereits eine "großartige Plattform" aufgebaut, aber die Führungskräfte hätten nun vielleicht erkannt, dass es an der Zeit sei, "auf andere Weise an die Aktionäre zu denken", so die Analystin. Ben Reitzes von Melius Research sieht für NVIDIA nun zudem "einen großen Hebel für Rückkäufe […], wenn die Aktien fallen".
Stratege: Aktienrückkaufprogramm macht möglicherweise keinen Sinn
Es gibt allerdings auch andere Stimmen am Markt. So erklärte James Stanley, leitender Stratege von StoneX, dass das Rückkaufprogramm nicht ausreiche, um die Anleger zu begeistern. Seiner Meinung nach mache das Aktienrückkaufprogramm in einer Zeit, in der NVIDIA-CEO Jensen Huang Aktien im Rahmen eines Handelsplans verkauft, möglicherweise keinen Sinn, wie MarketWatch berichtet. Zwar sei es nachvollziehbar, dass Huang nach der starken Performance der NVIDIA-Aktie in den vergangenen Jahren Anteilsscheine abstoße und ein Verkaufsplan mache für den NVIDIA-CEO "einfach Sinn", doch es klinge etwas anders , "wenn man Treasury-Fonds verwendet, um dieselbe Aktie auf oder nahe Allzeithochs zu kaufen", so Stanley. Während einige Analysten die Aktie des Chipriesen als günstig ansehen, ist der Stratege der Meinung, dass sie "hoch bewertet" sei.
Stanley versteht allerdings auch, warum NVIDIA das Geld nicht in den Ausbau der Infrastruktur investieren will und führt Tesla als Negativ-Beispiel an. So habe der US-Elektroautobauer seine Produktionskapazitäten "überbaut". Daher sei es seiner Meinung nach "fast gerechtfertigt", dass NVIDIA mehr Nachfrage statt ein Überangebot anstrebe.
Redaktion finanzen.at
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