Erwartungen übertroffen |
21.12.2022 22:03:38
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Nike-Aktie zum Handelsende zweistellig im Plus: Nike steigert Umsatz kräftig - adidas- und PUMA-Aktien profitieren
Im NYSE-Handel legte die Nike-Aktie bis zur Schlussglocke um um 12,29 Prozent auf 115,89 US-Dollar zu. Umsatz und Bruttomarge des US-Sportartikelherstellers hätten die Konsensschätzungen übertroffen, schrieb Jefferies-Analyst Randal Konik in einer am Mittwoch vorliegenden Studie.
In den drei Monaten bis Ende November legte der Umsatz von Nike im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 13,3 Milliarden US-Dollar (12,5 Mrd Euro) zu, wie der adidas- und PUMA-Konkurrent nach US-Börsenschluss in Beaverton mitteilte. Dabei übertrafen mit Ausnahme von China die Umsätze in allen Regionen die Erwartungen deutlich.
Ganz spurlos gehen die hohe Teuerung und tendenzielle Kaufzurückhaltung von Kunden allerdings auch an Nike nicht vorbei. Die Lagerbestände nahmen im zweiten Geschäftsquartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 43 Prozent zu. Inzwischen sitzt der Konzern auf unverkauften Waren im Wert von 9,3 Milliarden Dollar. Das Management begründete den Anstieg auch mit "abnormal" niedrigen Beständen im Vorjahr. Damals hatten Corona-Beschränkungen im wichtigen Produktionsstandort Vietnam sowie lange Transportzeiten für massive Störungen im Einzelhandel weltweit gesorgt.
Der Nettogewinn stagnierte bei rund 1,3 Milliarden Dollar, übertraf die Markterwartungen jedoch ebenfalls deutlich. Die im Markt viel beachtete Bruttomarge fiel um drei Prozentpunkte auf 42,9 Prozent. Dies lag an massiven Rabattaktionen des Unternehmens, um die vollen Läger zu leeren, insbesondere in Nordamerika. Schwierig lief es für Nike zudem weiter in China, wo die Null-COVID-Politik der Regierung die Geschäfte ausbremste.
Das positive Momentum hielt zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts den Angaben zufolge an. So hätten sich die Umsätze in den ersten Wochen im Dezember ebenfalls stark entwickelt, trotz eines weiter stark durch Preisnachlässe gekennzeichneten Marktes, sagte Finanzchef Matt Friend in einer Telefonkonferenz. Für das Geschäftsjahr 2022/23 erwartet der Konzern eine währungsbereinigte Umsatzsteigerung von 13 bis 15 Prozent. Die Bruttomarge dürfte hingegen um 2,0 bis 2,5 Prozentpunkte sinken.
Jefferies-Analyst Konik geht unterdessen davon aus, dass künftig die Probleme bei Nike mit den Lagerbeständen und im Zusammenhang mit China nachlassen. Dadurch dürften auch die Margen wieder steigen, ergänzte der Experte.
Deutsche Nike-Konkurrenten adidas und PUMA profitieren von starken Zahlen
Starke Vorgaben vom US-Konkurrenten Nike sind am Mittwoch auch verlockend für die adidas- und PUMA-Anleger. adidas-Papiere stiegen via XETRA letztlich 6,76 Prozent auf 126,30 Euro, bei PUMA betrugen die Gewinne zum Handelsende 9,45 Prozent auf 55,60 Euro. Laut dem RBC-Experten Piral Dadhania hat Nike mit den Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal, die am Vorabend nach US-Börsenschluss vorgestellt wurden, die Erwartungen auf breiter Basis übertroffen.
Ein Börsianer betonte, Nike habe mit seinem Umsatzwachstum in einem Zeitraum von mehr als zehn Jahren das beste Quartal hingelegt. Analyst Randal Konik von Jefferies zeigte sich auch überzeugt von der Entwicklung der Bruttomarge des US-Sportartikelherstellers. Der für adidas und PUMA zuständige Jefferies-Kollege James Grzinic lobte die Erkenntnis, dass eine starke Nachfrage dazu beiträgt, die Probleme von Nike mit hohen Lagerbeständen abzufedern. Dies lasse auch positive Rückschlüsse auf adidas und PUMA zu, so der Experte.
Grzinic betonte außerdem, dass Fortschritte von Nike in China die Bedeutung westlicher Marken für die dortigen Verbraucher untermauerte. Der US-Hersteller sei dort erstmals seit dem Sommer 2021/22 im Vorjahresvergleich wieder gewachsen trotz der noch immer spürbaren Corona-Restriktionen. Die fundamentale Ausgangslage der Branche für 2023 und darüber hinaus mache damit jetzt einen besseren Eindruck.
Die Papiere von adidas und PUMA drückten mit dem Kurssprung am Mittwoch ihr bisheriges Jahresminus knapp unter die 50-Prozent-Marke. Damit bleiben sie aber unter den schwächsten Werten in ihren Indizes. Größere Verluste als adidas im DAX hat lediglich Zalando mit 54 Prozent vorzuweisen. Sorgen um die Nachfrage der Verbraucher angesichts der hohen Inflation hatten in den vergangenen Monaten tiefe Spuren hinterlassen in den Aktienkursen.
BEAVERTON (dpa-AFX)
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