Weniger Investitionen |
03.02.2015 11:55:00
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Niedrige Ölpreise zwingen BP zum Sparen
Je Aktie sollen die Anteilseigner zehn US-Cent für das abgelaufene vierte Quartal erhalten und damit etwas mehr als im Vorjahr. Dabei war der um Sondereffekte bereinigte Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten im Schlussquartal um ein gutes Fünftel auf 2,2 Milliarden US-Dollar gesunken. Herausgerechnet wurden dabei unter anderem Wertberichtigungen, die BP im Zusammenhang mit den niedrigen Ölpreisen vornehmen musste und eine Neubewertungen der Reserven. Einschließlich dieser verbuchte BP einen Verlust von 969 Millionen Dollar.
Für Gesamtjahr wies der Konzern einen Gewinn von acht Milliarden Dollar aus, nach 24 Milliarden im Vorjahr. Damals hatten aber auch Unternehmensverkäufe den Gewinn aufgepolstert. Der drittgrößte britische Energiekonzern BG Group, der ebenfalls am Dienstag Zahlen vorlegte, meldete für das vergangenen Jahr einen Milliardenverlust.
Die BP-Aktie kletterte in London zuletzt um knapp drei Prozent. Viele Marktteilnehmer hatten mit einem schlechteren Abschneiden des Konzerns gerechnet. Vor allem das Russlandgeschäft hatte Börsianer Schlimmeres befürchten lassen, denn BP hält eine Beteiligung von 20 Prozent an dem staatlichen Ölproduzenten Rosneft.
Seit Sommer haben sich die Ölpreise mehr als halbiert. Schuld ist das weltweite Überangebot bei zugleich sinkender Nachfrage. Firmenchef Dudley geht davon aus, dass die Preise auch mittelfristig unter Druck bleiben und will den Konzern dafür wappnen. So sollen die Investitionen mit 20 Milliarden Dollar im laufenden Jahr deutlich geringer ausfallen als ursprünglich geplant. Auch die Mitarbeiter werden den Sparkurs bei BP zu spüren bekommen. Der Konzern hat bereits vergangene Woche angekündigt, dass die Gehälter in diesem Jahr mit wenigen Ausnahmen eingefroren werden. Auch Stellenstreichungen im Zusammenhang mit der Ölförderung in der Nordsee sind geplant.
Zudem werden Förderprojekte verschoben und der Verkauf von Unternehmensteilen vorangetrieben. Seit 2013 trennte sich BP von Geschäften, um für Kosten der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko aufzukommen. Bislang wurden durch Verkäufe 4,7 Milliarden Dollar eingenommen, bis Ende 2015 sollen weitere rund 5 Milliarden Dollar dazu kommen.
BP war maßgeblich für die Ölkatastrophe aus dem Jahr 2010 verantwortlich. Ausgelöst wurde sie damals durch eine Explosion auf der Bohrplattform "Deepwater Horizon", bei der elf Menschen starben. BP hatte daraufhin mehr als 42 Milliarden Dollar für Schadenersatz, Strafen und Reinigungskosten zurückgestellt. Im Januar hatte dann ein US-Gericht entschieden, dass BP maximal 13,7 Milliarden Strafe zahlen muss. Wie viel es am Ende wird, steht noch nicht fest. Der Prozess dauert an.
/she/fbr
LONDON (dpa-AFX)
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