Nur 25 Cent für Aktionäre 22.03.2013 11:26:30

Salzgitter senkt nach Verlustjahr die Dividende

Das MDAX-Unternehmen will den Anteilseignern nur noch eine Dividende von 25 Cent je Aktie zahlen. Im vergangenen Jahr hatte die Gewinnbeteiligung noch 45 Cent betragen. Der Salzgitter AG machten im Jahr 2012 vor allem niedrige Preise und hohe Rohstoff- sowie Energiepreise zu schaffen. Der Konzern rutschte deshalb trotz höherer Umsätze tief in die Verlustzone. Im laufenden Jahr will der Stahlhersteller aber wieder schwarze Zahlen schreiben.

   "Gemessen an der gegenwärtigen Nachfrage existiert weltweit und explizit in Europa ein Kapazitätsüberhang", schrieb der Unternehmensvorstand im Vorwort zum Geschäftsbericht für das Jahr 2012. "Wie in solchen Konstellationen üblich, führt dies zu existenziell bedrohlichem Preiswettbewerb, der Margen und Ergebnisse bis in Verlustzonen fallen lässt." Salzgitter hatte gleichwohl schon Ende Februar für das laufende Jahr einen Vorsteuergewinn im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich in Aussicht gestellt.

   Das Jahr 2012 war für Salzgitter dagegen teuer. Wie das Unternehmen nun bestätigte, fiel unter dem Strich ein Verlust von 99,8 Millionen Euro an, nach einem Gewinn von 236,0 Millionen Euro im Jahr zuvor. 62,3 Millionen Euro des Fehlbetrags sind nach Angaben des Konzerns zwar auf eine Neubewertung von steuerlichen Verlustvorträgen zurückzuführen, doch auch vor Steuern meldete Salzgitter einen Verlust von 29,4 Millionen Euro. Im Jahr 2011 hatte der Konzern vor Steuern noch 201,6 Millionen Euro verdient. Salzgitter steigerte im vergangenen Jahr allerdings den Umsatz: Die Erlöse verbesserten sich um 6 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro.

   Schuld an der Ergebnisentwicklung ist vor allem das Stahlgeschäft: Wie Salzgitter schon Ende Februar mitteilte, verlor die Stahlsparte, die etwa Spundwände herstellt, im vergangenen Jahr vor Steuern 176,3 Millionen Euro. Im Jahr 2011 hatte sie noch 25,7 Millionen Euro zum damaligen Konzerngewinn vor Steuern beigetragen. Zwar setzte die Stahlsparte auch dank der verstärkten Belieferung von anderen Konzernteilen etwas mehr ab als im Vorjahr, doch die Preise fielen und die Rohstoff- und Energiekosten erhöhten sich. Auch für das Jahr 2013 rechnet Salzgitter in der Stahlsparte mit einem Vorsteuerverlust.

   Auf hohe Kosten und starken Wettbewerb in der Stahlbranche hat auch der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, hingewiesen. Die Rohstahlproduktion in Deutschland wird nach einer Prognose der Wirtschaftsvereinigung im laufenden Jahr voraussichtlich bei rund 43 Millionen Tonnen stagnieren. Im vergangenen Jahr war das Herstellungsvolumen nach Angaben des Verbands erheblich zurückgegangen, und zwar um 4 Prozent auf 42,7 Millionen Tonnen.

   DJG/hev/cbr

  Dow Jones Newswires

Von Hendrik Varnholt

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