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18.02.2013 08:31:31

MÄRKTE EUROPA/Devisenmarkt reagiert gelassen auf G-20-Aussagen

Von Thomas Leppert Das Treffen der Finanzminister und Notenbankgouverneure der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer hat keine klare Ansage zur Währungspolitik der Notenbanken und zum Defizitabbau geliefert. Die gesichtswahrende Ansage in Richtung Japan wurde am Devisenmarkt dahingehend aufgenommen, dass der Yen seine Schwäche gegenüber dem Dollar wieder aufgenommen hat. Damit kann die Hausse am japanischen Aktienmarkt noch weiter laufen. Die Börsen in Europa zeigen sich von der Entwicklung wenig beeindruckt, es wird mit einem kaum veränderten Handelsstart gerechnet.

   Die G-20 hat sich dazu bekannt, vom Abwerten der Währungen zur Erlangung von Wettbewerbsvorteilen abzusehen. Die Geldpolitik soll einzig auf Preisstabilität und Wachstum abzielen. Damit dürfte Japan erleichtert sein, dass die seit Monaten anhaltende Yen-Schwäche wegen der sehr aggressiven Geldmarktpolitik der japanischen Notenbank zumindest nicht offiziell kritisiert wurde. "Der Mangel an Genauigkeit im G-20-Statement öffnet die Tür für weiterer ungehinderte Yen-Schwache in den kommenden Monaten", erwartet Analyst Mitul Kotecha von der Credit Agricole. Das Währungspaar Dollar/Yen handelt nahe der Marke von 94,00, der Euro startet mit 1,3350 gegenüber dem Dollar kaum verändert in die Woche.

   "Die Aufmerksamkeit wird sich nun der Politik zuwenden - insbesondere auf die anstehenden Wahlen in Italien und auf das Hilfspaket für Zypern", sagt Kotecha. Mit Blick auf die Italien-Wahlen am Wochenende fürchten die Anleger ein starkes Ergebnis der populistischen Kräfte, die den Reformkurs Mario Montis gefährden könnten.

   In Zypern deutet sich ein Machtwechsel an. Bei der Präsidentenwahl errang der konservative Politiker Nikos Anastasiades einen deutlichen Sieg. Er verfehlte aber die absolute Mehrheit, so dass am kommenden Sonntag eine Stichwahl notwendig ist. Anastasiades genießt bei Analysten hohes Ansehen als wirtschaftlicher Heilsbringer für das Land, das seit zwei Jahren in der Rezession steckt. Auch die Konservativen im Europaparlament und Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstützen seine Präsidentschaft.

   An den Börsen wird zunächst mit einem ruhigen Start in die Woche gerechnet. Der Dax wird 0,1 Prozent höher indiziert, die Indikation auf den Euro-Stoxx-50 bewegt sich auf ähnlichem Niveau. Auf der Agenda stehen kaum Termine, weder Unternehmensdaten von der Berichtssaison noch Konjunkturdaten. Die Wall Street bleibt zudem auf Grund des Feiertages "Presidents Day" geschlossen.

   Als "alten Hut" bezeichnet ein Händler einen Bericht über ein Gebot von Siemens für die Finmeccanica-Tochter Ansaldo Energia. Selbst der Kaufpreis von 1,3 Milliarden Euro sei bereits in der Vergangenheit genannt worden. Hintergrund der erneuten Offerte dürfte die Korruptionsaffäre um Finmeccanica sein. Eine Übernahme dürfte auf einigen politischen Widerstand stoßen, eine Entscheidung wird wohl erst die neue italienische Regierung treffen. Finmeccanica hält 55 Prozent an Ansaldo Energia, 45 Prozent gehören dem US-Fonds First Reserve Corp. Die Siemens-Aktie zeigt sich vorbörslich unverdächtig, bei Lang & Schwarz sie 0,1 Prozent höher getaxt.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 18.35 Uhr EUR/USD 1,3346 +0,0% 1,3343 1,3351 EUR/JPY 125,3632 +0,1% 125,2429 124,8292 EUR/CHF 1,2339 +0,2% 1,2317 1,2333 USD/JPY 93,9200 +0,1% 93,8635 93,5060 GBP/USD 1,5493 +0,0% 1,5487 1,5518 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.com DJG/thl/flf (END) Dow Jones Newswires

   February 18, 2013 02:00 ET (07:00 GMT)

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