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21.11.2012 16:03:00

OMV-Roiss will "europäisches Gas für Europa"

Weil Gas in den nächsten zwei Jahrzehnten Öl als wichtigste Energiequelle ablösen wird und andererseits Europas Importabhängigkeit bei Gas weiter zunehmen wird, hat sich OMV-Chef Gerhard Roiss das strategische Ziel gesetzt, Europa mit Gas aus eigener, europäischer Produktion zu versorgen. Dazu zähle einerseits konventionelles Gas aus dem Schwarzen Meer und der Nordsee, aber auch europäische Schiefergasvorkommen, sagte Roiss am Mittwoch beim "OMV Media Summit" in London.

Bis 2035 werde der Anteil von Gas am Energiemix der EU-27 von derzeit 26 Prozent auf 30 Prozent steigen, sagte Roiss - bei insgesamt leicht sinkendem Energieverbrauch. Zwei Drittel des aktuellen Gasbedarfs von 525 Mrd. Kubikmetern würden durch Importe gedeckt, zum Großteil aus Russland und Norwegen. Da die europäische Produktion rückläufig sei, dürfte der Importanteil in 20 Jahren bei über 80 Prozent liegen.

Der riesige Gasfund im rumänischen Teil des Schwarzen Meers im Februar dieses Jahres kam der OMV wie gerufen - auch, weil man eine gute Nachricht bitter nötig hatte, nachdem die geplante Nabucco-Gaspipeline auf die viel bescheidenere Variante "Nabucco West" zurechtgestutzt werden musste. Der Fund wird auf ein Volumen zwischen 42 und 84 Mrd. Kubikmetern geschätzt. Im Juli hat sich die OMV mit 30 Prozent am Block "Khan Asparuh" in Bulgarien beteiligt (gemeinsam mit Total und Repsol). Im August folgte eine 15-Prozent-Beteiligung der OMV Petrom am "Skifska"-Block in der Ukraine gemeinsam mit ExxonMobil, Shell und Nadra Ukrainy. Weder in Bulgarien noch in der Ukraine ist man bisher jedoch fündig geworden.

Nach Mittel- und Westeuropa wird Gas aus dem Schwarzen Meer aber frühestens Ende des Jahrzehnts strömen, erklärte Gas-Vorstand Hans-Peter Floren. Das erste Ziel sei nämlich, Rumänien von Importen unabhängig zu machen.

Bis dahin soll auch der Gasverkauf in Rumänien durch eine Marktliberalisierung einträglicher werden. Der aktuelle, regulierte, rumänische Gaspreis beträgt etwa 10 Euro pro Megawattstunde (MWh), verglichen mit durchschnittlich 26 Euro am CEGH (Central European Gas Hub) und dem Öl-indizierten Preis von 31 Euro. Ab 2014 werde in Rumänien jedoch nach derzeitigen Plänen der Preis für Industriekunden freigegeben und ab 2018 auch für Haushaltskunden, kündigte Floren an. Derzeit stammen 5 Mrd. der in Rumänien jährlich verbrauchten 14 Mrd. Kubikmeter Gas von der OMV Petrom.

Als zweite Schwerpunkt-Region hat Roiss die Nordsee definiert, wo in den vergangenen zwölf Monaten drei Akquisitionen gemacht wurden (20 Prozent am Gasfeld "Zidane", 15 Prozent an "Aasta Hansteen" und im Oktober 20 Prozent an "Edvard Grieg"). Im Jahr 2020 sollen die Nordsee-Förderungen 80.000 bis 100.000 Fass pro Tag (boe/d) zur Gesamtproduktion der OMV beitragen.

(Schluss) ivn/lo

ISIN AT0000743059 WEB http://www.omv.com

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