23.11.2023 16:39:00
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Neues Innsbrucker RLB-Quartier "Das Raiqa" im Sommer 2024 fertig
Das neue "Raiqa" soll "offen, einladend und ein moderner Treffpunkt" sein, gab RLB-Vorstandsvorsitzender Reinhard Mayr als Ziel aus. Bereits früher sei das Areal rund um die RLB ein "Ort des Verweilens" gewesen, rund 15.000 Menschen hätten die Passage täglich genützt. Nun wolle sich die Bank aber "ein Stück zurücknehmen" - nur mehr 50 Prozent der Fläche wird vom Geldinstitut selbst bespielt.
Im Hotel - ein Haus der Marke Radisson Red - sowie in den Gastro- und Handelsbetrieben sollen laut Mayr rund 100 Menschen Arbeit finden. In der RLB selbst wird es 320 Arbeitsplätze geben, wobei hier künftig an gemeinsam genützten Arbeitsplätzen ("Shared Desks") gearbeitet wird. Unter Berücksichtigung von Home Office gebe es für 70 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Schreibtisch und weitere "Rückzugsräumlichkeiten".
In das neue Quartier investiert die RLB rund 155 Mio. Euro. Mit dem Baufortschritt zeigte man sich äußerst zufrieden: "Der Plan hält, der Rohbau läuft wie am Schnürchen", sagte Vorstandsmitglied Christof Splechtna. Zu Beginn der Bauarbeiten im Oktober 2022 - die sich aufgrund der auf sich warten lassenden Baugenehmigungen durch die Corona-Pandemie verzögert hatten - stand jedoch kein kompletter Abriss. Der zehngeschossige Turm des alten RLB-Gebäudes wurde "behutsam" rückgebaut, sagte Direktionsleiter Markus Pfeifer von der bauausführenden STRABAG. Rund 1.000 Teile wurde aus dem Turm herausgehoben und wiederverwertet, bis nur mehr das Stahlbeton-Skelett übrig war. Während des Rückbaus wurde bereits mit dem Neubau der weiteren Bauteile begonnen, dies sei aufgrund der Logistik in der Innenstand sehr herausfordernd gewesen, meinte Pfeifer.
Als architektonisches Highlight des "Raiqa" kann der sogenannte "Hammerkopf" bezeichnet werden. Dieser kragt ab dem sechsten Obergeschoss der insgesamt neun Stockwerke hinaus. In dem scheinbar schwebenden Baukörper werden 16 Hotelzimmer untergebracht. Die Bodenplatte soll im Vollausbau ein Gesamtgewicht von 1.800 Tonnen tragen, veranschaulichte Pfeifer die Dimension.
Für die Planung verantwortlich zeichnet sich das Architekturbüro Pichler & Traupmann. Architekt Christoph Pichler bezeichnete den Bau als "ökologisches Leuchtturmprojekt", nachdem der Bestandsturm integriert worden war. Im Durchgang wird ein 35 Meter hohes Atrium entstehen, wobei die Passanten durch die freigelegten Stahlbeton-Träger "in den Himmel blicken" können. Durch eine Überdachung mit Glas wird das Tageslicht genutzt.
Als "absurd" bezeichnete Pichler die Situation am angrenzenden Bozner Platz. Eine Neugestaltung samt Verkehrsberuhigung war aufgrund einer fehlenden politischen Mehrheit im Innsbrucker Gemeinderat gescheitert, obwohl bereits vorbereitende Bauarbeiten begonnen worden waren. Für den Architekten wäre es "wünschenswert, dass das Siegerprojekt umgesetzt wird". Die dafür bestimmten Bäume stehen nun in Töpfen herum, durch sie könnte der Platz aber ein "schöner Durchgang" und dicht beschattet bzw. begrünt werden und es würde der Eindruck "einer großen Fußgängerzone entstehen", zeigte er sich enttäuscht.
uns/pro
APA
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