27.10.2015 20:12:37
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neues deutschland: In Armut geeint - zur Bertelsmann-Studie über soziale Gerechtigkeit in der EU
Berlin (ots) - »In Vielfalt geeint« - dieses Motto gab sich die EU
einst. Es war der Siegesspruch eines Schülerwettbewerbs in den
Mitgliedsstaaten. In den letzten Jahren gaben die sich redlich Mühe,
das Motto mit Leben zu füllen - und vor allem die jüngere
Generation zu Verlierern zu stempeln. Ob prekär beschäftigt in
Madrid, ganz ohne Job in Rom oder ohne Perspektive in einem »sozialen
Brennpunkt« von Tampere bis Thessaloniki - immer größere Teile von
Europas Jugend sind in Armut geeint. Und sie kann nicht einmal
neidisch auf die Älteren blicken, denn wenn die Studie der
Bertelsmann-Stiftung eine wachsende Kluft zwischen den Generationen
in Europa feststellt, heißt das nicht, dass die Älteren Gewinner
wären. Drastisch formuliert: Die Renten- und Pensionsansprüche der
Älteren können gar nicht so schnell gekürzt werden, wie die Chancen
der Jüngeren wegbrechen. All die Kürzungen, ob im Gesundheitswesen
oder in der Bildung, wahlweise unter den Labels »Krisenbewältigung«
oder »Schwarze Null«, führen dabei nicht nur zu wachsender Armut
innerhalb der EU - sie sind selbst bei konsequent
wirtschaftsfreundlicher Logik widersinnig: Die wirtschaftlich
stärksten Staaten in der EU sind die, in denen die soziale
Gerechtigkeit im Vergleich am stärksten ausgeprägt ist. Gesund und
gut ausgebildet lebt es sich nicht nur besser, es ließe sich auch
besser fürs Wachstum schuften. Aber vielleicht ist die Jugend Europas
nur noch für Mottowettbewerbe à la »Unsere Jugend - unsere Zukunft!«
gut, über die die Alten nicht mal müde lächeln können.
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