17.06.2014 18:27:59
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neues deutschland: Fahrrad fahren ohne Schutzhelm: Helme für alle oder keinen
Berlin (ots) - Wer hätte das gedacht? Der Bundesgerichtshof hat
einer Radfahrerin in vollem Umfang Recht gegeben. Obwohl sie ohne
Helm unterwegs war, trug sie keine Mitschuld, als sie der Alptraum
aller Radfahrer traf: eine unvermittelt geöffnete Autotür.
Lebensgefährlich ist das nicht für Autofahrer, die sonst ein höheres
Risiko im Straßenverkehr haben. Für Radfahrer soll es deshalb
vernünftig sein, einen Helm zu tragen. Das gilt auch für eine weitere
alltägliche Situation im städtischen Straßenverkehr: Beim Abbiegen -
ob nach links oder rechts - wird der Radler übersehen. Auch hier kann
ein Helm helfen. Kann. Die restlichen Knochen sind ziemlich sicher
trotzdem kaputt. Auch wenn das wenige Styropor zwischen Haaransatz
und Asphalt manchmal hilfreich sein kann, ist das Urteil des BGH zu
begrüßen. Denn die entscheidende Frage lautet nicht: Helm ja oder
nein? In diesem Sinne nutzt es allen Radfahrern. In dem vom obersten
Gericht kassierten Urteil beschrieb das Oberlandesgericht den Zustand
auf den Straßen durchaus korrekt: dichter Verkehr, in dem Radfahrer
als lästig angesehen werden. Häufigste Unfallursachen sind mangelnde
oder mangelhafte Radwege und eine knapp dimensionierte Infrastruktur,
die sich immer mehr Radler und Autofahrer teilen müssen. Das
Grundproblem ist eine auf den Autoverkehr ausgerichtete
Verkehrspolitik. Die individuelle Aufrüstung mit Schutzkleidung geht
daran vorbei. Denn auch Autofahren oder zu Fuß gehen ist mit Helm
sicherer.
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