06.03.2014 20:57:59
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Neue Westfälische (Bielefeld): Bundespräsident Joachim Gauck in Griechenland Reichtum trifft Armut Stefan Schelp
Bielefeld (ots) - Für Bundespräsident Joachim Gauck ist es kein
leichter Gang. Das Staatsoberhaupt des prosperierenden Exportriesen
besucht das europäische Armenhaus Griechenland. Reichtum trifft
bittere Armut. Die Griechen erleben bereits das siebte Jahr eines
geradezu biblischen Niedergangs. Die Wirtschaft kommt nicht auf die
Beine, ganze Bevölkerungsschichten verarmen, die Not ist
erschütternd. Deutschland gilt als Verursacher der griechischen
Tragödie, nur zu gut erinnern wir uns an die Plakate, auf denen die
Bundeskanzlerin mit Hitlerbart verunstaltet war. Da kann sich niemand
wundern, dass die Griechen mit Nachdruck Reparationsleistungen
einfordern als Wiedergutmachung für die Ausbeutung Griechenlands
durch Nazideutschland. 100 Milliarden Euro wollen die Griechen. Eine
gigantische Summe ist das. Sie könnte die Not lindern, wenn sie denn
bei den Notleidenden ankäme - die Not auch beseitigen könnte aber
auch dieser Batzen Geld nicht. Joachim Gauck kann auf diese Forderung
nicht eingehen. Die deutsche Rechtslage steht dagegen, der
Bundespräsident würde sich in seiner deutschen Heimat im wahrsten
Sinne des Wortes ins Unrecht setzen. Aber Gauck kann seine ureigenen
Stärken einsetzen. Er kann und wird Mitgefühl vermitteln, wenn schon
nicht mit Taten, dann mit Gesten. Mit Staatspräsident Papoulias
besucht Gauck heute den nordwestgriechischen Ort Lingiades, wo
deutsche Truppen 1943 ein Massaker an 80 Menschen verübten. Er
erkennt damit deutsche Schuld an. Das ist seine Art, Mitgefühl zu
vermitteln. Diese staatstragenden Auftritte sind die Stärke dieses
Bundespräsidenten. Dafür können wir uns nichts kaufen, werden ihm die
Athener entgegenrufen. Und von dem Erinnerungsfonds, den Gauck
angeregt hat, werden sie nicht satt. Aber immerhin hilft der
Gauck-Besuch , das Bild vom arroganten, geldgierig-rücksichtslosen
Deutschen zu korrigieren. Und das ist in diesen Zeiten schon eine
Menge.
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