OMV Aktie

OMV für 0 Euro bei ZERO ordern (zzgl. Spreads)

WKN: 74305 / ISIN: AT0000743059

<
News + Analysen
News + Adhoc
Analysen
Kursziele
>
<
Unternehmen
Termine
Profil
>
<
zugeh. Wertpapiere
Zertifikate
Optionsscheine
Knock-Outs
>
"Neue Liga" 06.03.2017 15:30:00

OMV fördert nach Milliarden-Zukauf in Russland volles Rohr

"Damit machen wir Russland zu einer weiteren Kernregion in unserem Portfolio. Mit dem neuen Erdgasfeld steigt die OMV bei der Produktion von Öl und Gas in eine neue Liga auf", verkündete OMV-Chef Rainer Seele am Montag.

Im 1969 in Westsibirien entdeckten Gasfeld Yuzhno Russkoye (Juschno Russkoje) wird seit 2007 gefördert. Die OMV kauft nun der Uniper SE, der Kraftwerkstochter des deutschen Energiekonzerns E.ON, um 1,749 Mrd. Euro deren Anteil von 24,99 Prozent an dem Gasfeld ab. Weitere knapp 25 Prozent hält die BASF-Tochter Wintershall, von der Seele Mitte 2015 an die OMV-Spitze wechselte. Knapp mehr als die Hälfte der Anteile hält der russische Gazprom-Konzern. "Es gibt in Russland ein Gesetz, nach dem an strategischen Lagerstätten ein russisches Unternehmen den Mehrheitsanteil halten muss", erklärte der OMV-Chef.

"Die Kapazität von Juschno Russkoje beträgt insgesamt 25 Mrd. Kubikmeter pro Jahr, das ist zugleich das Förderplateau, das bereits erreicht ist", sagte Seele. "Das ist mehr als das Dreifache des Jahresbedarfs der Republik Österreich." Auch in den nächsten Jahren werde das Gas auf diesem Niveau nach Westen fließen. Die OMV bekommt für das Gas einen Preis, der je zur Hälfte den europäischen Gaspreis und zur anderen Hälfte den russischen Inlandspreis reflektiert. Durch den Zukauf wird auch das Interesse der OMV an der Ostsee-Pipeline Nord Stream gestärkt, weil es einen direkten Anschluss gibt.

Unabhängig von dem nun fixierten Deal, der noch heuer rückwirkend per 1. Jänner abgeschlossen werden soll, laufen die Gespräche mit Gazprom über den geplanten Asset-Tausch weiter, durch den die OMV zu einer Viertelbeteiligung an den 200 km westlich gelegenen Feldern Achimov IV und V kommen soll. Das Produktionsplateau von Achimov werde bei 80.000 Barrel liegen, sagte Upstream-Vorstand Johann Pleininger. Allerdings wird die Produktion dort erst anlaufen, die Produktion von Juschno Russkoje nach einigen Jahren aber abnehmen. Insgesamt soll die Gesamtproduktion in Juschno Russkoje und Achimov IV und V im Jahr 2025 rund 150.000 boe/d (Barrel Öl-Äquivalente pro Tag) betragen. Allein mithilfe der neuen Transaktion "kann die OMV das strategische Ziel einer 100-Prozent-Reservenersatzrate für rund fünf Jahre erreichen".

Das enge Zusammenrücken zwischen OMV und Russland wird auf politischer Ebene mit einigem Misstrauen betrachtet. Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) äußerte sich heute am Rande einer Pressekonferenz zurückhaltend zu dem jüngsten Deal. Es handle sich um eine Unternehmensentscheidung, für die das Unternehmen selbst verantwortlich sei und die er nicht kommentieren wolle. Insgesamt sei der Umgang mit Russland ein "sehr sensibler". Österreich agiere bewusst "im europäischen Gleichklang".

OMV-Chef Seele strich heute die betriebswirtschaftlichen Vorzüge des Russland-Einstiegs heraus. Mittelfristig, also in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren, werde das Gasfeld Juschno Russkoje für die OMV eine zusätzliche Dividende von 200 Mio. Euro pro Jahr abwerfen, und zwar schon ab 2018 für das Jahr 2017.

"Mit Juschno Russkoje erhalten wir Zugang zu einem erstklassigen Erdgasfeld mit stabilen Cashflows und niedrigen Kosten", sagte Seele. Der erwartete Investitionsaufwand liege bei lediglich 20 Millionen US-Dollar pro Jahr, "das ist in etwa ein Prozent von dem Capex-Budget, das wir pro Jahr tragen". Die Produktionskosten in Juschno Russkoje würden nur 2 Dollar pro boe betragen.

Insgesamt will die OMV heuer drei große Transaktionen zum Abschluss bringen. Der Verkauf der OMV UK brachte im Jänner einen Cash-Zufluss von 870 Mio. Dollar (rund 815 Mio. Euro). Im dritten Quartal wird das Closing des am Freitag bekannt gegebenen Verkaufs der türkischen Tankstellenkette Petrol Ofisi um 1,368 Mrd. Euro erwartet. Für den Anteil an Juschno Russkoje bezahlt die OMV 1,749 Mrd. Euro. "Wenn Sie diese Zahlen zusammenzählen, müssten Sie eigentlich schon aus dieser Betrachtung heraus erkennen, dass wir eigentlich kein Cashproblem 2017 erwarten sollten." Schon bei einem Ölpreis von 35 Dollar pro Fass sei man beim Free Cashflow break even", sagte Seele.

(GRAFIK 0240-17, Format 88 x 150 mm) (Schluss) ivn/phs/sp

ISIN AT0000743059 WEB http://www.omv.com

Weitere Links:

Analysen zu OMV AGmehr Analysen

26.03.25 OMV accumulate Erste Group Bank
18.03.25 OMV buy Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
12.09.24 OMV neutral Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
05.09.24 OMV buy Erste Group Bank
03.07.24 OMV Equal weight Barclays Capital
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

OMV AG 47,86 0,76% OMV AG