Gewinn steigt unerwartet |
27.04.2018 10:02:40
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Nemetschek profitiert von US-Steuerreform - Aktien auf Kurs zu Rekordhoch
Nemetschek setzte im Zeitraum Januar bis März 102 Millionen Euro um - gegenüber dem Vorjahr war das ein Plus von gut 6 Prozent. Die Erwartungen von Analysten lagen allerdings höher, genauso wie beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), das um knapp 6 Prozent auf etwa 28 Millionen Euro kletterte. Ohne den Gegenwind von der Währungsseite hätte Nemetschek mehr als doppelt so stark zugelegt.
Unter dem Strich kamen 16,4 Millionen Euro Gewinn heraus - gut 15 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Hier hatten Experten mit weniger gerechnet. Das merklich verbesserte Nettoergebnis verdankt Nemetschek vornehmlich der Ende 2017 von US-Präsident Donald Trump eingeführten Steuerreform. Durch sie konnte der im TecDAX notierte Software-Hersteller bei seinen US-Tochterunternehmen kräftig Steuern sparen.
Mit fast 63 Millionen Euro floss Nemetschek das mit Abstand meiste Geld erneut über seine Planungssoftware-Sparte zu. Das größte Wachstum verzeichnete hingegen das Bausoftware-Segment, in dem die Erlöse um mehr als ein Viertel auf 32 Millionen Euro stiegen.
Den Jahresausblick bestätigte das Management: Demnach sollen die Erlöse im Jahr 2018 auf 447 bis 457 Millionen Euro klettern. Das wäre ein Zuwachs um bis zu 15 Prozent. Bei der Ebitda-Marge peilt das Unternehmen 25 bis 27 Prozent an.
An der Börse legte die Aktie im frühen Handel leicht zu. Das Unternehmen sei solide ins Jahr gestartet, wenn man den Gegenwind von der Währungsseite und das starke Vorjahresquartal bedenke, schrieb Baader-Analyst Knut Woller in einer ersten Einschätzung. Für einen nennenswerten Kursschub seien die Ergebnisse aber zu schwach.
Nemetschek, gegründet 1963, hat sich die Digitalisierung der Baubranche auf die Fahne geschrieben. Das Unternehmen beschäftigt derzeit mehr als 2200 Mitarbeiter.
Gut aufgenommene Geschäftszahlen bringen die Papiere des Bausoftware-Herstellers am Freitag wieder in die Nähe ihres vor wenigen Tagen erreichten Rekordhochs bei 101,50 Euro.
Im frühen Handel kletterten die Anteile als bester Wert im TecDAX um 3,34 Prozent auf 100,50 Euro. Das deutsche Technologiebarometer stand ein knappes halbes Prozent höher. Die Papiere des Konkurrenten RIB Software gaben als einer der größten TecDAX-Verlierer am Freitag zeitweise um mehr als 2 Prozent nach.
Ein Händler sagte, die Kennziffern für das erste Quartal lägen weitgehend im Rahmen der Erwartungen. Er lobte die Margen. Der Ausblick auf 2018 sei zwar nur bestätigt worden, aber insgesamt sollte sich der positive Kurstrend fortsetzen.
Ohnehin scheinen sich die Anleger bei Nemetschek mehr für die längerfristigen Perspektiven zu interessieren. So hatte der Software-Spezialist Ende März mit seinen Prognosen bis 2020 den Markt überzeugt, was die Aktien über 90 Euro gehievt hatte.
MÜNCHEN (dpa-AFX)
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