US-Basketballliga |
30.07.2024 11:25:00
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NBA-Deal unter der Lupe: Analystenprognose zu Milliardengeschäft von NBC, Amazon und Disney
• Disney bleibt ebenfalls zentraler Partner
• Analysten sehen Licht und Schatten
Amazon sichert sich Rechte an NBA-Übertragung
Vergangene Woche wurde bekannt, dass die nordamerikanische Basketball-Profiliga NBA einen Milliardendeal mit Amazon über die künftige TV-Übertragung abgeschlossen hat. Konkret gehe es um die elf Spielzeiten von 2025/26 bis 2035/36. Das Volumen soll sich auf rund 76 Milliarden US-Dollar belaufen, wie aus mehreren Medienberichten hervorgeht.
Bislang hielt der Sender TNT Sports die Rechte an der TV-Übertragung, nun werde er jedoch ersetzt. TNT-Abteilung Warner Bros. Discovery, die die Liga seit Jahrzehnten überträgt, wolle die Entscheidung allerdings anfechten. "Wir haben mit dem Angebot von Amazon gleichgezogen, wozu wir vertraglich berechtigt sind", zitiert dpa-AFX aus einem Statement des Senders. "Wir glauben, dass sie unsere vertraglichen Rechte in Bezug auf die Saison 2025/26 und darüber hinaus grob falsch interpretiert haben, und wir werden entsprechende Maßnahmen ergreifen", gibt das Industry Leaders Magazine aus einer Erklärung von TNT wieder. Ross Benes von eMarketer weist dem Magazin zufolge jedoch darauf hin, dass dies ein riskanter Schritt sein könnte, der mögliche zukünftige Partnerschaften mit anderen Sportligen gefährden oder gar verhindern könnte. "Es könnte eine Klage folgen, aber das wäre riskant. Selbst wenn WBD einen hypothetischen Prozess gewinnen würde, um die NBA zurückzubekommen, müsste es mit einer wütenden NBA zusammenarbeiten, die es gerade verklagt hat. Ein solches Vorgehen könnte auch andere Ligen davon abhalten, Geschäfte mit ihnen abzuschließen", prognostiziert der Experte.
Disney bleibe mit den Sendern ABC und ESPN derweil auch weiterhin zentraler Partner. "Unsere neuen globalen Medienvereinbarungen mit Disney, NBCUniversal und Amazon werden die Reichweite und Zugänglichkeit von NBA-Spielen für Fans in den Vereinigten Staaten und auf der ganzen Welt maximieren", wird NBA-Boss Adam Silver zitiert. Und weiter: "Diese Partner werden unsere Inhalte über eine breite Palette von Plattformen verbreiten und dazu beitragen, das Fanerlebnis im nächsten Jahrzehnt zu verändern".
NBCUniversal, Disney und Amazon
Dem künftigen Vertrag zufolge werde NBC jährlich etwa 100 Spiele der regulären Saison übertragen. Amazon werde daneben über Amazon Prime Video jede Saison 66 Spiele der regulären Saison zeigen und damit seine Expansion in das Live-Streaming von Sportübertragungen weiter intensivieren. 80 Spiele der regulären Saison, darunter auch die NBA-Finals, sollen bei Disney laufen.
Wie das Industry Leaders Magazine betonte, dürfte der Deal die Einnahmen der NBA deutlich steigern, sie sogar zur zweitreichsten Sportliga in den USA machen. Tom Forte, leitender Verbraucher-Internetanalyst der Maxim Group, zufolge bevorzugten professionelle Sportligen Unternehmen, von denen sie glaubten, dass sie "heute und in Zukunft am meisten für die Rechte zur Übertragung ihrer Spiele zahlen können", zitiert Industry Leaders Magazine. Mithilfe des Deals dürfte die NBA auch die Major League Baseball überholen, schätzt das Magazin.
Analysten sehen Licht und Schatten
Wie einige Analysten anmerkten, dürfte der Deal ein erhebliches finanzielles Engagement bedeuten. "Jeder Partner wird wahrscheinlich einige Unterhaltungsausgaben zurückfahren, indem er seine Inhaltsbudgets auf Sport umverteilt", zitiert MarketWatch die Analysten von MoffettNathanson. Während der Deal zwar durchaus als Gewinn angesehen wird, stelle er auch eine Herausforderung dar. Analysten fragen sich, wie Amazon, Disney und NBCUniversal hinsichtlich der hohen Zahlungen an die Liga Geld verdienen. "Natürlich ist die Zusammenarbeit mit der NBA mit hohen Kosten verbunden", sagten Analysten von MoffettNathanson. "Disney, NBCU und Amazon werden während der Laufzeit der neuen Verträge zusammen durchschnittlich 6,9 Milliarden US-Dollar pro Saison ausschütten." "Wie die neuen Partner der NBA diese Rechtepakete monetarisieren und mit dieser Investition die Gewinnschwelle erreichen (oder vielleicht sogar Geld verdienen) wollen, ist eine komplizierte Frage", zitiert MarketWatch die Experten weiter. Den Analysten zufolge müssten die Unternehmen wohl vor allem auf Werbung setzen, um letztendlich auch finanziell etwas von dem Deal mitnehmen zu können.
Die Amazon-Aktie hat seit Bekanntwerden des Deals an der NASDAQ bislang um rund 1,3 Prozent auf zuletzt 183,20 US-Dollar zugelegt. Seit Jahresstart steht ein Zuwachs von fast 21 Prozent an der Kurstafel. Währenddessen konnte die Disney-Aktie an der NYSE seit vergangener Woche rund 2,6 Prozent auf zuletzt 92,14 US-Dollar gewinnen. Seit Beginn des Jahres 2024 konnte sich das Papier leicht um etwa zwei Prozent verteuern.
Redaktion finanzen.at
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