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Nach starkem Quartal 25.10.2016 12:27:00

Covestro erhöht Prognose für 2016 erneut leicht

Covestro habe auch im dritten Quartal von einer starken Nachfrage profitiert, sagte Konzernchef Patrick Thomas am Dienstag. Der MDAX-Konzern habe die gute Entwicklung aus dem ersten Halbjahr nahtlos fortgesetzt. Finanzchef Frank Lutz stellte für 2016 einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 1,9 Milliarden Euro in Aussicht. Bisher hatte die Latte bei etwa 1,78 Milliarden gelegen. Das Mengenwachstum soll weiterhin im einstelligen Prozentbereich liegen. Bereits nach dem ersten Halbjahr hatte Covestro die Prognose angehoben.

Auch im dritten Quartal profitierten die Leverkusener von höheren Absatzmengen. Zudem verbessere sich die Auslastung kontinuierlich, sagte Lutz der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut ein Fünftel auf 574 Millionen Euro zu. Beim Umsatz sorgten niedrigere Verkaufspreise und negative Währungseffekte aber für einen Dämpfer. Mit 3,02 Milliarden Euro blieben die Erlöse stabil. Dennoch legte der Gewinn unter dem Strich um 61,9 Prozent auf 259 Millionen Euro zu. Vor einem Jahr hatten Kosten für den Börsengang aufs Ergebnis gedrückt. Analysten hatten im Schnitt insgesamt weniger auf dem Zettel.

Die starken Quartalszahlen und höhere Jahresziele haben Covestro am Dienstag aber nur kurz Auftrieb gegeben. Nach einem freundlichen Handelsauftakt rutschten die Aktien der Bayer-Kunststofftochter schnell ins Minus. Börsianer lobten zwar einhellig die im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Ergebniskennziffern. Die Einschätzung der weiteren Geschäftsaussichten fiel hingegen recht verhalten aus.

Zu Beginn stand die Aktie zweieinhalb Prozent im Plus - und nur knapp einen Euro unter dem Rekordwert von 55,65 Euro, den sie erst vor wenigen Tagen markiert hatte. Gegen Mittag notierte sie hingegen 1,78 Prozent tiefer bei 52,41 Euro, was einen der hinteren Plätze im schwächelnden MDAX der mittelgroßen deutschen Unternehmen bedeutete.

Ein Händler sprach von einem hervorragenden dritten Quartal der Leverkusener, Commerzbank-Analyst Lutz Grüten gar von "sensationellen Resultaten". Peter Springer von der DZ Bank sprach zudem von einem positiven Signal für Bayer sowie die gesamte Chemiebranche.

Analyst Markus Mayer von der Baader Bank erklärte, die starken Resultate änderten nichts an seiner vorsichtigen Einschätzung der Aktie. Covestro habe im bisherigen Jahresverlauf von niedrigeren Rohstoffkosten und Verzögerungen bei Produktionsanläufen der Konkurrenz profitiert. Diese zusätzlichen Kapazitäten kämen nun aber auf den Markt und die Rohstoffkosten stiegen. Daher könnte das Unternehmen Preisdruck zu spüren bekommen.

Covestro war vor rund einem Jahr zu 24 Euro je Aktie an die Börse gegangen. In der vergangenen Woche hatten der Kurs bei 55,65 Euro seinen bisher höchsten Stand erreicht.

Lutz signalisierte angesichts der positiven Geschäftsentwicklung auch eine deutlich höhere Dividende. Rein rechnerisch liegt die Ausschüttung nach neun Monaten am unteren Zielband bereits bei 99 Cent. Die Einstandsdividende hatte 70 Cent betragen. Darüber hinaus sieht Lutz auch Spielraum für Zukäufe. Konkrete Ziele gebe es derzeit aber nicht. Covestro habe die Schulden schneller als gedacht reduziert.

Das stärkste Mengenwachstum verzeichnete Covestro im dritten Quartal beim transparenten Kunststoff Polycarbonat. Dieser wird etwa für CD-Rohlinge verwendet. Auch das Polyurethan-Geschäft lief gut. Diese Materialien werden als Schäume etwa in der Auto-, Bau- und in der Elektroindustrie verwendet. Beim Geschäft mit Beschichtungen und Spezialchemikalien blieb die Dynamik am geringsten. Der Preisdruck in allen Segmenten hielt an. Dank höherer Mengen und Margen legte das operative Ergebnis aber bei Polyurethan stark zu.

Insgesamt haben sich die Konjunkturperspektiven aber leicht eingetrübt. Das globale Wirtschaftswachstum dürfte im laufenden Jahr etwas geringer ausfallen als bisher gedacht, und im kommenden Jahr dürfte die Dynamik etwas nachlassen, heißt es im Quartalsbericht. Für die Hauptabnehmerbranchen rechnet der Konzern im Schlussquartal mit einer etwas schwächeren Entwicklung als bisher prognostiziert. Die Erwartungen an die Auto- und Möbelindustrie hätten sich etwas abgeschwächt. Das sei aber ein rein saisonaler Effekt, betonte Lutz. Covestro wachse regelmäßig stärker als die Gesamtwirtschaft.

Auch nach dem Börsengang vor rund einem Jahr hält der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer noch rund 64 Prozent an Covestro. Der Kunststoffspezialist mit weltweit knapp 15.700 Mitarbeitern war zuvor als Bayer MaterialScience bekannt./jha/enl/stb

LEVERKUSEN (dpa-AFX)

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