Trendwende voraus? |
24.03.2020 06:15:00
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Nach schwierigem Jahr 2019 - Wie geht es weiter für voestalpine?
• Aktie mit Minus im letzten Jahr
• Wirtschaftliche Rahmenbedingungen entscheidend
voestlapine - ein Rückblick
Das letzte Jahr hielt für die Oberösterreicher voestalpine viele Herausforderungen parat. Im Geschäftsjahr 2018/2019 verzeichnete voestalpine im Vergleich zum Vorjahr einen Gewinneinbruch um 44 Prozent - und zwar obwohl der Umsatz auf einen Rekordwert von 13,6 Milliarden Euro stieg. Hintergrund waren Sondereffekte innerhalb des Unternehmens wie beispielsweise die Erneuerung eines Großhochofens in Linz, neue Emmissionsnormen innerhalb der Automobilindustrie sowie der sino-amerikanische Handelsstreit. Aufgrund dieser Faktoren sah sich voest dann auch gezwungen, seine Dividende von 1,40 Euro im Vorjahr auf 1,10 Euro zu kappen.
Doch damit nicht genug: Auch bei der Bilanzvorlage zum ersten Geschäftshalbjahr 2019/2020 informierten die Stahlkocher Anleger über einen weiteren massiven Gewinnrückgang. So fiel der Nettogewinn um 64 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 115 Millionen Euro. Das war auch beim Gewinn je Aktie zu spüren. Dieser brach von 1,69 auf 0,54 Euro ein. Angesichts des unverändert schwierigen Marktumfelds sah sich der Stahlproduzent dann auch gezwungen, eine Gewinnwarnung für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres auszugeben. Mitte Dezember folgte aufgrund "hoher einmaliger Abschreibungen sowie Rückstellungen" eine erneute Gewinnwarnung.
So performte die voestalpine-Aktie
Den negativen Nachrichten entsprechend geriet auch die voestalpine-Aktie im Jahr 2019 unter Druck. Werden Schlusskurse vom letzten Handelstag 2018 mit denen von 2019 verglichen, schlug gemäß der Wiener Börse ein Minus von 4,75 Prozent zu Buche. Zum Vergleich: Der ATX konnte im gleichen Zeitraum 16,07 Prozent zulegen.
In diesem Zusammenhang dürften sich interessierte Marktteilnehmern fragen, ob sich der Abwärtstrend auch in diesem Jahr fortsetzen wird oder die Oberösterreich das Steuer wieder rumreißen. voest-CEO Herbert Eibensteiner sagte zur Halbjahresbilanzvorlage im November, das Unternehmen bereite sich "auf ein weiteres schwieriges Jahr vor". Daneben würden "massiver Preisdruck durch Produktionsüberkapazitäten auf dem europäischen Edelstahlmarkt und verstärkte Importe aus Drittländern infolge der globalen Handelskonflikte" die Lage verschärfen, wie es in einer Unternehmensmitteilung zu einem Restrukturierungprogramm bei der voest-Tochter Buderus Edelstahl heißt.
Analysten gespalten
Die Deutsche Bank zeigt sich jedoch angesichts der vom Management getroffenen Sparmaßen zuversichtlich bezüglich des österreichischen Stahlkochers. So hielt Stratege Bastian Synagowitz voestalpine zugute, dass das Unternehmen über den "stärksten, frei verfügbaren Barmittelzufluss (Free Cashflow) im Sektor" verfüge, wie die Nachrichtenangetur dpa aus der entsprechenden Studie zitiert. Insgesamt erwartet der Analyst eine Erholung in dem angeschlagenen europäischen Stahlsektor aufgrund einer wachsenden Nachfrage sowie Produktionskürzungen. Die Deutsche Bank hob ihr Kursziel dementsprechend um 2 Euro auf 29 Euro an, und stufte von "Hold auf "Buy". Aktuell notiert die voestalpine-Aktie bei 17,27 Euro (Stand: 23. März 2020).
Anders sehen das die Kollegen von Morgan Stanley. Hier stufte Stratege Alain Gabriel von "Equal Weight" auf "Underweight" ab und senkte sein Kursziel von 26 Euro auf 24,60 Euro. Zwar sehe auch er sich aufhellende Konjunkturindikatoren, bliebe gegenüber der Stahlindustrie jedoch weiterhin vorsichtig. Sein Favorit sei ArcelorMittal. Die voest-Kurse seien trotz steigender Eisenerzpreise "seit August wieder deutlich gestiegen" gibt die dpa den Analysten wider.
Es bleibt auch 2020 herausfordernd
Ob voestalpine in diesem Jahr tatsächlich die Trendwende schafft, dürfte zu einem großen Teil von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängen. Auch steigende Strompreise, das wachsende Klimabewusstsein und die damit einhergehenden strengeren Bestimmungen hinsichtlich der Herstellung von Stahl dürften zu den Herausforderungen der Oberösterreicher gehören. Mit der Inbetriebnahme der größten "grünen" Wasserstoffpilotanlage zur CO2-freien Herstellung von Wasserstoff hat voestalpine gemeinsam mit seinen Partnern zu denen auch Verbund gehört bereits einen Schritt in Richtung Zukunft gemacht.
Redaktion finanzen.at
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